Gedichte über das Leben - Seite 372

Tu es gleich,verschiebe
es nicht auf Später,
halte es ein,später kann oft
zu spät dann sein.

Sage deiner Mutter heute,
nicht erst später,
dass du sie liebst,
so lange es sie noch gibt.

Gieb Menschen Halt,
später bist du vielleicht zu alt.

Wandere auf deinen Beinen,
so lange sie dich tragen,
und nicht später sagen.

Kenne einen Menschen,
der immer später sagte,
gestern trug man ihn zu Grabe.

Habe heute die Anzeige gelesen,
später,war für ihn zu spät gewesen.

WO SIND?

Freunde von früher geblieben, für die ich immer war bereit,
zu helfen jeder Zeit.

WO SIND?

Die Menschen,denen ich ihre Kinder gehütet,
ihrem Urlaub Tiere gefüttert, Gärten gegossen,
immer gerne und unverdrossen.

WO SIND?

Alle, die mit uns bis nachts gefeiert,
für sie Kuchen backte,E ssen machte.

WO SIND?

Viele, mit denen ich gesungen und gelacht,
mit meinem Humor, den Kasper gemacht.
Möcht keine Vergeltung, doch einmal ne Meldung,
und ein paar Grüße,von denen die oft, sagten:

DANKE,M EINE SÜßE:

Erwarte keinen Dank, nur dass sie auch an mich denken, jetzt, wo ich krank.
So ist es oft Leben,
nur Nehmen und nicht Geben.

Dabei erwarte ich doch nichts,nur,
dass sie mal wieder denken an mich.

Habe schon sehr früh erfahren,
dass es ist, mancher Menschen Gebaren,
nur geglaubt hatte ich es nicht,
vielleicht lesen sie es einmal,
in diesem Gedicht.

So war es schon zu aller Zeit,dass wenn man krank,
zu Schluss von Freunden, eventuell,
noch eine Hand voll bleibt.

Hipp,hipp,hurra,
die Sonne ist wieder da,doch brennt sie so heiß,
dass von Kopf bis Fuß rinnt der Schweiß.

Waren wegen Kälte lange im Haus,
nun kann man wegen Hitze nicht raus.

Möchte nicht klagen dass sie wieder da,
doch für Mensch und Tier,
kann sie werden zur Gefahr.

Bei 34 Grad, Mancher einen Schaden hat,
mit Kreislauf-Kollaps zusammen gesackt.

Doch für Kinder ist es schön,
können wieder planschen geh´n,
haben zu wenig die Sonne geseh´n.
Ferien beginnen,können schwimmen.

Schwimmbäder machen endlich Kohle,
in Biergärten prosten
wieder Leute,zu des Anderen Wohle.

Des einen Freud´,des Anderen Leid,
so war es schon immer,und ist es noch heut`.

Dass ich mal wollte ins Kloster gehen,
kann ich heute nicht mehr verstehen,
hätte doch nie meine Liebsten gesehen.

Das war einmal eine Laune von mir,
gehste ins Kloster,schließt hinter dir die Tür.

War bestimmt in der Pupertät,
wär ich gegangen,wär´s jetzt zu spät.

Ne alte Nonne,wäre ich heute,
versteckt hinter Mauern,
wo manche Kloster-Brüder
hinter Schlüssellöchern lauern.

Vertrocknet,hätte nie geliebt,
Tag und Nacht nur Mehl gesiebt,
Brote gebacken,gelernt vor Kreuzen,
Kniefälle zu machen.

Vor meinem Ende,gefaltet
die Hände,Gnadenbrot bekommen,
so enden viele Nonnen.

Bin doch lieber in der Welt geblieben,
habe gelernt wie schön es ist,zu Lieben.

Und Gutes tun, kann man auch wenn
man ein Herz hat,mit viel Sonne,
dazu muss man sein keine Nonne.