Gedichte über das Leben - Seite 337

Ich denke über Worte nach, damit Sie meine
Freunde werden. Ich sehe mir das Leben genau
an, damit es mir all seine Gesichter zeigt. Ich
träume vom Sinn dieser Welt, damit ich die
Liebe nicht vergesse. Ich erinnere mich an
das was der Mensch sein kann, damit ich die
Wahrheit sehe. Ich bin ein Freund des Lebens!

Ich reise durch Bücher, damit ich die Sprache
wieder tanzen sehe. Ich beobachte die Uhr, damit
ich das Leben einmal reden höre. Ich laufe über
Wiesen, damit ich die richtigen Auswege finde.
Ich schreibe an Wände, damit sich mir die Freiheit
wieder zeigt! Ich bin ein Freund des Lebens!

Ich sitze an Spielplätzen, damit ich wieder sehe
was Spiele sind. Ich rede mit den Sternen, damit
ich weiß was Reichtum ist! Ich male einen Regen-
bogen, damit ich wieder begreife das es Wunder
gibt. Ich zünde eine Kerze an, damit ich sehe das
jede Nacht ein Zauber sein kann. Ich bin ein
Freund des Lebens!

Klaus Lutz

8/2011

Vor vielen, vielen Jahren,
spazierten wir am Neckarufer,
entlang.

Eine Allee von Bäumen,
diesen Weg säumten.

An einem alten starkem Baum,
hielten wir an, ritzten unsere
Namen in den Stamm.

Darauf verging eine lange Zeit,
im Schrank hing schon etwas
vergilbt,mein Hochzeitskleid.

Wir erinnerten uns zurück,
an den Baum mit unseren
Namen bestückt.

Gingen wieder am Neckar entlang,
fanden auch den Baum mit dem dicken Stamm.

Dann wurde uns klar,
dass er ja nun doppelt so groß war.

Unsere Namen waren nicht mehr zu sehen,
doch sie standen bestimmt
ganz oben.

Wären gerne Vögelein gewesen,
um hochzufliegen um sie nochmal zu lesen.

Gerne würde ich an Fasching
zu meiner Mutter geh´n.

Alle meine Geschwister seh´n.
Auf dem Tisch würden große Schüsseln
mit Fastnachtsküchlein steh´n.

Die ganze Wohnung hat gerochen danach.
Das war immer so ein schöner Tag.

Papa hatte Weinsoße dazu gemacht,
wir scherzten und lachten die halbe Nacht.

Jedes Jahr war das so Brauch,
wir aßen uns alle voll den Bauch.

Jeder so viele er mochte,
manchmal Mutter eine Kartoffelsuppe
dazu kochte.

Den ganzen Tag hatte sie in der Küche gestanden,
mit ihrer Dauerwelle und glühenden Wangen.

So sehe ich sie heute noch vor mir,
an jedem Faschingstag,
wo sie sich machte so viel Plag.
Das war immer so ein schöner Tag.

Die Mutter gibts nicht mehr
auch keine Fastnachtsküchlein,
und keine Soße von Papa aus weisem Wein.

Diese schönen Erinnerungen
holen mich jedes Jahr wieder ein,
an Fastnacht mit der ganzen
Familie,Mutters leckere Küchelein,
und Papas Soße aus kühlem Wein.

Warum heißt er Purzelbaum,
wenn er doch keine Wurzeln schlägt,
geschweige denn Früchte trägt?

Warum heißt es Sternenmeer,
wenn in ihm doch keine Fische wohnen,
geschweige denn Muscheln mit Perlen thronen?

Warum heißt er Wasserhahn,
wenn er doch nicht am Bauernof lebt,
geschweige denn Guten Morgen kräht?

Warum heißt es Eselsohr,
wenn es in ihm doch keinen Gehörgang gibt,
geschweige denn sich in Musik verliebt?

Warum heißt es Hühnerauge,
wenn es doch kein Bild betrachtet,
geschweige denn nach Schönem trachtet?

Warum? Was soll´s? Ist das ein Witz?
Ich nenne es Gedankenblitz.

Hoch oben am Himmel sah ich ein Licht,
ich glaube Gott hat es angezündet für mich.

Habe wieder gedacht ich müsste jetzt geh´n,
er hat´s geschickt damit ich ihn kann seh´n.

Ich hörte ihn rufen, er möcht mich noch nicht,
denn meine Lieben bräuchten noch mich.

Ich hätte noch Zeit,mein Weg ginge noch weit.

Eine seltsame Ruhe verspürt´ich in mir,
weiß jetzt,bleibe noch einige Zeit hier.

Wer könnte das besser wissen als Gott,
er kennt jedes Menschen Schicksal doch.

Ich sprach noch in Gedanken mit Ihm,
in einem Gebet bat ich ihn.

Wenn er mich lässt bei meinen Lieben,
dann soll er auch sie vor Unheil behüten.

Denn ohne sie möchte ich auch nicht bleiben,
alleine weiter auf Erden verweilen.

Bevor mein Gebet zu Ende war,schlief ich ein,
mit der Gewissheit,
Gott wird immer bei uns sein.