Gedichte über das Leben - Seite 335

Der Volksmund sagt: “Beim siebten Kind,
stets Hexenkräft‘ vorhanden sind:“
Mir ist das klar, mein drum: “Ein Fluch,
ich las davon in einem Buch.

Wird man in der Walpurgisnacht,
als Mädchen noch zur Welt gebracht,
wird, ich meine es ganz ehrlich,
diese Kombi sehr gefährlich.

Dacht bei mir dass so ein Wesen
zahnlos wär, quasi ein Besen.
Da war keine schwarze Katze
die mir drohte mit der Tatze.

Davon da traf bei dir nichts zu,
du raubtest nur mir meine Ruh.
Du warst nicht alt, nicht voller Graus,
doch ging von dir ein Zauber aus.

Jetzt wusst‘ ich, dass es Hexen gibt,
wo’s schön ist, wenn man eine liebt.
Ich fragte, hoffte es gefällt:
“Wo ist dein Fahrzeug abgestellt?“

Und da kam ich noch ins Stocken:
“Fliegen wir jetzt auf den Brocken?“
Als du schallend hast gelacht,
wusst‘ ich, ich hab’s recht gemacht.

Ich habe heute einen Spaziergang gemacht
durch den jungen zarten Glitzerschnee
und habe dabei an dich gedacht...
wie du alles so wunder bar verzauberst
mit Formen...Farben...
und Tönen so schönen
hast alles so herrlich gemacht
bin an einem kleinen Fluß entlang gegangen
dort wo sonst selten jemand geht
hab seiner Melodie gelauscht
wie er über die kleinen und großen Steine rauscht
hab ihm Küsse zugeschickt und
meiner lieben Sonne zugenickt
hab sie besänftigt
und mich entschuldigt
für mich...für dich und für dich...
bin über gefrorne Blätter gelaufen
gespürt - wie's unter mir knirscht
und oben im Baum da warten die Neuen
die Jungen noch etwas scheuen,
bis der Frühling sie weckt
auch Vöglein hab ich vernommen
ihr winterlich Zwitscherlied...
klang zärtlich und lieb
hat auch meine Seele gewonnen
als ich dann meine Runde genommen
um wieder nach Hause zu gehen...
war ich voll - von all dem
und noch wohlig benommen

Linda Li 1.Februar 2012

Bei Nacht und Nebel ging sie fort,
weit weg an einen fernen Ort.

Ihre Kinder ließ sie daheim,
ohne Aufsicht , ganz allein.

Ihr Weinen wollte sie nicht hören,
von einem Fremden lässt sie sich betören.

Doch sie sein Geld nur wollte,
aber ihm keine Liebe zollte.

Die Nachbarn fanden ihre Kinder,
die sie suchten draußen ,halb erfroren
im kalten Winter.

Sie tut sich in der Sonne braten,
denkt nicht zurück, an ihrer Kinder Glück.

Sie kamen in ein Heim,
wo sie konnten beisammen sein.

Pflegeeltern holten sie raus,
nun hatten sie wieder ein neues zu Haus.

Als die Mutter wieder kam zurück,
die bei dem Fremden fand kein Glück,
wollte sie, sie wieder haben,
wusste nicht wo sie nun waren.

Doch sie erfuhr was aus ihnen geworden,
doch keiner von ihnen öffnete ihr die Pforten.

Hat nun schwer daran zu tragen,
dass sie als Mutter tat versagen.

Die Kleinsten hießen Peter und Anna,
können sich nicht mehr erinnern
an das Wort Mama.