So still ist es, so hell und klar:
kein Laut, kein Staub vom Tage.
Der Mond strahlt sacht und wunderbar,
weiß nichts von Leid und Klage.
Ein Schwelgen bloß, wohin ich blick
- es seufzt sogar das tiefste Weh!
Man träumt sich vorwärts - nie zurück.
Träumt selbst der Weg, den ich begeh?
Ein Sehnen und ein Wille bloß,
ein Traum wie nie am Tage.
So bleibt in mir die stumme Frage:
Ist unser Herrgott wirklich groß?
Es glüht der Dunst, es glänzt der Reif,
es löst sich sacht ein Nebelstreif...
...ist alles, alles Leben gleich,
was diese Schöpfung in sich trage?
Sag: stellst du dir gar dieselbe Frage?
Rainer Burggräfe, März 2017