Gedichte über das Leben - Seite 185

Es geht auf unserem Planeten,
Man muss es leider eingesteh' n,
Um Macht, um Sex und um Moneten-
So ist es, doch es ist nicht schön.

Die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke-
Die Nächstenliebe hat es schwer,
Denn selbst die reichsten Pfeffersäcke,
Die raffen gierig immer mehr.

Der kleine Mann in seiner Schwäche,
Der quält ein Leben lang sich ab-
Wird ausgebeutet, zahlt die Zeche
Und wandert abgekämpft ins Grab.

Ich liebe kleine heile Welten,
sind oft ein „Sorglos-Kindertag-Gefühl“.
Sie sind zwar leider ziemlich selten,
doch kommen ohne ein Kalkül.

Sie schenken mir das kleine Große,
Stand, Status, Anspruch sind total egal.
Ich tauch in süßem Brei mit Soße,
mein Leben wird naiv fundamental.

Halle (Saale), D., 13.06.2018

Ich schreibe oftmals ein Gedicht
an einem Stück, so ganz spontan
Beim Lesen jedoch frag ich mich
wie kommt es bei den Lesern an

Wird's oft gelesen oder nicht
ist nicht das Wichtigste für mich
Ich les auch nicht jedes Gedicht
doch kommt ein Lob, dann freut man sich

Ganz nahe bei der Linde
stand eine Frau mit ihrem Kinde.
Zwei Hunde waren auch dabei,
die legten grad ihr Morgenei.
Sie putzte wirsch ihr Wagendach,
(versaut mit Lindenblättern, ach)
und zeterte Wortbände,
dass dieser Baum verschwände.
"Er mache Dreck das ganze Jahr,
für Lacke generell Gefahr."

Sie putzte eine Viertelstunde,
kein Augenmerk auf Kind und Hunde,
die sie, nach getaner Tat,
nun alle in den Wagen bat.
Ich sah sie, stumm, vom Parkplatz rollen.
Ich hätte ihr's wohl sagen sollen,
das Kind sei mehrfach durchgelaufen
durch die nun platten Hundehaufen.

Etwas mehr Kind an manchen Tagen,
ich denke das täte uns allen gut.
Lustvoll schreien und viel mehr fragen,
was man grad anfasst wird absolut.

Vorurteile sind noch nicht gelernt.
In uns toben die kleinen Entdecker.
Wünsche werden mit Träumen besternt,
nicht Angst fasziniert, sondern Geklecker.

Halle (Saale), D., 13.06.2018