Gedichte über das Leben (Seite 129)

Weltgewissen

Soweit ist es nun gekommen,
Flüchtlinge werden als Depot genommen,
um Organe weltweit zu verkaufen.
Ein jeder sollte sich die Haare raufen!

Was für elend, schreckliche Moral,
das Weltgewissen verkommt wieder mal,
um kümmerliches Leben reicher Drecksäcke zu retten,
legen Ärzte sich mit Kriminellen in die Wohlstandsbetten!

Ich hoffe , daß dies bei uns nicht geschieht.
Doch Hoffnung stirbt – das alte Lied.
Es ändert nichts und ´s bleibt weiß Gott:
das Weltgewissen ist bankerott.

Sei bereit

Sei bereit, an dich zu glauben,
setze voll auf deine Kraft.
Schmetterlinge waren Raupen,
doch sie haben es geschafft.

Lass nicht locker im Bemühen.
Anfangs sieht es trostlos aus.
Später werden Blumen blühen,
und sogar ein Blumenstrauß.

Ziele lassen sich erreichen.
Nehme jedes Hindernis.
Löse deine Fragezeichen,
dann ist dir ein Traum gewiss.

Nimm dich ernst, denn du bist wichtig.
Und du weißt, was Sache ist.
Wenn du tickst, dann bitte richtig,
werde nicht zum Egoist.

Siege lassen sich vermelden.
Trage alles mit Humor.
Lass die fremde Meinung gelten,
aber mach, dir nie was vor.

Vor sich her schieben

Probleme schiebt man vor sich her.
Man ist geneigt, sie zu vertagen.
Erst sind sie leicht, dann tonnenschwer.
Und uns misslingt, sie abzuhaken.

Sie fallen uns sehr oft zur Last.
Wir können sie nicht überwinden.
Sie sind ein ungebet'ner Gast.
Und äußerst schwierig zu ergründen.

Wir wären sie am liebsten los.
Sie wollen aber niemals weichen.
Und das Entsetzen, riesengroß,
weil sie nicht ihre Segel streichen.

Sie lähmen uns, wir sind geknickt.
Kein Fremder kann sie für uns lösen.
Wir haben uns in sie verstrickt.
Das wird uns große Angst einflößen.

Weil man sich nicht zu helfen weiß,
wächst unser Seelenleid quadratisch.
Man macht sich selbst die Hölle heiß,
dann wird es richtig problematisch.

Was mir einst den Atem nahm

Was mir einst den Atem nahm,
bringt mich heute nicht ins Schwitzen.
Was mich schockte, scheint nun zahm.
Nichts 'reißt' mich mehr von den Sitzen.

Selbst die Wut, die sich sonst staut,
zeigt sich unberührt, gelassen.
Was mich kränkte, ist verdaut.
Und ich kann es gar nicht fassen.

Was sonst nervt, hat sich gelegt.
Es erscheint mir wie ein Wunder.
Wo sich sonst ein Missmut regt,
geht das Sorgenvolle unter.

Alles war 'vorhergedacht'.
Dass es eintrifft, kaum zu glauben.
Doch nach einer langen Nacht,
fliegen wieder Friedenstauben.

Den Horizont erweitern

Den Horizont soll man erweitern.
Und jeder strengt sich mächtig an.
Doch es gelingt auch, wenn wir scheitern,
doch das bezweifeln Frau und Mann.

Wenn wir ein Missgeschick erfahren,
dann hinterfragt der Intellekt.
Er ist sich mit der Zeit im Klaren,
es offenbart sich der Defekt.

Selbst wenn wir in ein Unglück rennen,
wir lernen ganz bestimmt dazu.
Und mit der Zeit lässt sich erkennen,
wo drückt uns eigentlich der Schuh.

Gedichte über das Leben - Seite 129

Weltgewissen

Sei bereit

Vor sich her schieben

Was mir einst den Atem nahm

Den Horizont erweitern