Gedichte über Krieg - Seite 133

Die Erde bebt und tränt,
und unsere Augen so fremd.
Soviel sie auch weint, soviel wird auf uns fallen und prallen.
Wir haben kein Respekt vor unserer Existenz
und nehmen es dem Anderen.
Wir versuchen unseren Leben ein Sinn zu geben, aber finden nur den Nicht-Sinn.
Der Engel der fiel, fiel auf uns.
Wir sind die gleiche Rasse und doch sehen wir uns blind als eine andere Masse.
Der Frieden wird nie zu finden sein, solange auf Erden die Dummheit scheint.
Irgendwann fällt jedes lebendige Wesen und jeder Schlechte bekommt seine Sünde als Träne zu lesen.
Soviel sie auch weint, soviel kriegen wir auch das Leid.
Denn wir sind mit Fehlern geboren und werden damit durchbohren.
Bis sich diese Welt wendet und mit uns endet.

von Lukas Gabriel

Unser Jubel war ansteckende Verblendung, wir riefen Gold zu Gold
In der Menschenmenge fühlte ich mich stark und geborgen, ja zuhause
Unter all den Fremdenhassern, den Spöttern und Gefallenen, wir waren trotzdem Feiglinge
Ergab dieser von uns begangene Krieg kurzfristig Sinn, sehr bedeutungsvoll
Da fluchten wir erneut der Liebe und ihrer Machenschaft, gar schonungslos
Diesmal aber wesentlich gründlicher, jeder Pore bewusst, gewissenlos

Dies rettete zwar kurzfristig einen Teil unseres geliebten Leben,
kostete mir aber die teure Seele
Heute bin ich ein Schatten meiner Selbst


© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 09.06.2018]