Gedichte über Kraft - Seite 91

Man schöpft viel Kraft aus der Natur,
mit jedem Gang ins Weite.
Mit jedem Schritt durch Feld und Flur,
dem Blick zu jeder Seite.

Hier draußen ist es wunderbar,
der Wald lädt ein zum Träumen.
Die Luft am Morgen, frisch und klar,
die will man nicht versäumen.

Die Vögel geben ein Konzert,
jetzt zu so früher Stunde.
Das macht das Aufsteh´n ehrenwert,
ich dreh schon meine Runde.

Jetzt während uns die Sonne spitzt,
vorwitzig schon das Näschen.
Beobachte ich leicht erhitzt.
ein Reh und ein, zwei Häschen.

Und denke, ach wie gut die Welt,
ist doch im Wohlgelingen.
Hab Freude, wo der Morgen hellt,
auch an den kleinen Dingen!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2023

du sagst,
gebrannt hast du,
und deine Haut, sie stand
in Flammen - du hättest nur dein
Schicksal angenommen;

in Leidenschaft
und im Verzweifeln
ließest du dich vom Wahnsinn
treiben...

und heute
stehst du da, wie
Phoenix aus der Asche,
gestärkt dein Trugbild: Fantasie
der Selbstbetrugsmasche...

du liebst
die Flammen,
deine Narben, die Angst
im apokalyptisch Darben und
des Wahnsinns Farben,

die bleiben
von den Zeiten,
die in dir starben.

Warm eingehüllt, wie in dicke Decken
getragen, gestützt
Ach, tut das gut.

Hier hab ich Kanten, manche Ecken
kann sein wie ich will
das gibt mir Mut.

Familie, ist nicht nur ein Wort
es ist ein Gefühl, ein Spüren
Wind unter meinen Flügeln.

So kann ich ziehen an allerlei Ort
weit übers Meer
oder nur über den nächsten Hügel

Familie trage ich mit mir
sie gibt mir, ohne zu nehmen
glücklich, wer das sagen kann.

So gut gebettet sitze ich hier
froh, schmunzelnd, Atem holend
dann wieder raus und stehe meinen Mann.

11.04.2017

Auf den Fensterbänken unseres Lebens
stehen die Blumentöpfe
in die wir die Samen unseres Glücks gelegt haben
Nun warten wir ungeduldig auf die ersten zarten Triebe

An den ersten heissen Tagen des Sommers
haben wir sie vergessen
Sie dursteten gierig nach Segen

Im Wind wogen sie ihre Häupter
wie zu einer leisen Melodie
in allen Farben
und doch liessen sie die Köpfe hängen
noch eh sie in den Vasen
auf unserem Tisch standen
Sie welkten
Sie starben
Schmerzlich mussten wir erkennen
dass wir Glück nicht aussäen
sondern nur in uns selbst finden können

Johannne Thomsen

"Fragst du mich, was uns im Leben am allerschwersten erschüttert. Sage ich: Liebe und Tod!" [Lechon, Jan: Pytasz co w moim życiu z wszystkich rzeczą główną. 1920.) (Übersetzung: Lindow, Rainer: Trauergesellschaft: Wie Josef der Zimmermann die Geschichte erlebte. 6. Kapitel. 2014.)]

Widmung: Anhelina Y., Weronika B.,
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“Fragst du mich,
was uns im Leben am allerschwersten erschüttert
Sage ich: Liebe und Tod!”

Liebe ist ein Moroder
Tod ist ein Terrorist
Ich bin leider ein Pazifist
kein Terrorist

Ich liebe keinen Krieg
ich leide darunter
dass ich sehr schwach bin
Ich muss endlich wach sein!

Ich habe viele Chancen bekommen!
Ich habe sie selbst gewonnen!
Ich kann alles ertragen
Die ganze Pest der Welt
ertrage ich immer noch

Ich bin schon zweimal fast tot
aber ich lebe immer noch!
Ich warte auf meinen Godot
ich hoffe, dass nicht zu meinem Tod

Ich bin jedoch kein Idiot
Vielleicht bemerkt das jemand?
Ich muss meinen Godot für mein ganzes Leben finden
und nicht erfinden!

Das Leben ist wunderbar, wenn
man nur ein bisschen Bargeld
und eine feste Freundin hat
aber meine Kommilitoninnen sind immer noch für mich wichtig,
weil sie keinen Entgelt fordern
und mir dabei helfen
mein altes Leben wegzuwerfen!