Gedichte über Kinder - Seite 45

(Für die älteren Kita-Kinder)

Ivonne, die schimpfte laut auf mich.
"Du Trampeltier! Wie fühlst du dich?
Du hast hier wild herum gehampelt,
bist mir auf meinen Fuß getrampelt!
Jetzt tut der Fuß mir richtig weh
besonders vorn, der große Zeh!"

"Oh, du Ivonne, das tut mir Leid",
sprach ich enttäuscht nach kurzer Zeit.
"Mit meinem Dreirad bring' ich dich nach Haus
und morgen sieht die Welt gleich anders aus.
Jedoch ein Trampeltier will ich nicht sein!
Ich lad' euch alle in den Tierpark ein!"

Das war auf keinen Fall gelogen.
Bald sind wir dann auch los gezogen.
Die Trampeltiere war'n das Ziel.
Dort staunten wir und sahen viel.
Die Tiere waren richtig groß.
Wir war'n erstaunt, hier war was los.
Zwei Buckel hatten die am Rücken
mit Fett gefüllt in großen Stücken.
Das Fell am Halse war zwar echt,
hing aber runter, richtig schlecht.
Und im Gesicht die großen Lider
bestaunten wir dort immer wieder.
Die Tiere sind bestaunenswert.
Doch richtig wär', wenn man sie ehrt.
Die können große Lasten tragen
durch Wüstensand an heißen Tagen.

Ihr Lebensweg hat es ergeben,
sie können lange ohne Wasser leben.
Doch gibt es Wasser, geht's ruck zuck,
sie trinken mehr als hundert Liter
einfach so mit einem Schluck!
Das Trampeltier gehört zu den Kamelen.
So oder so, das darfst du selber wählen.
Wer sie als Schimpfwort noch gebraucht,
der tut mir wirklich Leid,
der weiß auf keinen Fall Bescheid,
wie lieb und wichtig Tiere sind!

Früher erhitzten sich die Gemüter
über Liebe, Geld und reiche Güter.
Doch nun drehen Gesetz und Recht
sich lieber um das dritte Geschlecht.

Selbst das Bundesverfassungsgericht
schon über dieses Thema spricht.
Doch meist erst in der Pubertät
mancher Mensch in Zweifel gerät.

Und nun wollen Übereifrige die Fragen,
als Problem in Grundschulen tragen.
Natürlich ist der Mensch letztlich froh,
findet er im Ernstfall ein passendes Klo.

Vorhandenen Toiletten ist es da egal,
ob ein Vorderteil bestückt oder kahl.
Nur die jeweilige Schrift an der Tür
ist für manchen dagegen oder dafür.

Orte an die Männlein und Weiblein eilen,
müsste man nun in 3 Abteilungen teilen.
Solch eine zusätzliche neue Toilettensorte
an jedem gut besuchten Versammlungsorte

würde nicht nur Unsicherheit streuen,
sondern manch peniblen auch erfreuen.
Denn Orte, die man nur selten nutzt,
sind dann meist auch gut geputzt.

02.02.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Erst kommt die Vorplanung,
dann die Anordnung,
denn so ist die Rechtsordnung:

Und das Kind muss sich damit abfinden,
keiner fragt nach dessen Befinden.
Wird untergebracht ins Kinderheim,
Fragen des Kindes werden erstickt im Keim.

Mit dem Unbekannten, all dem Neuen, die erste Begegnung,
noch voller Spannung und Hoffnung auf Abtrennung.
Es folgen Zuordnung und Ablehnung,
Unterordnung und Abneigung.

Strikte Sitzordnung ohne Meinung
und die Ahnung,
hier hat alles seine penetrante Ordnung.
Und der Standartsatz:
"Wir wollen für jeden Einzelnen nur das Beste
und dulden keine Proteste".

Und früh, mittags und abends mit Gott die geistige Begegnung,
Sonntags von der Kanzel die Segnung:
"Möge der Herr in seiner Gerechtigkeit, Erbarmen haben
und all die verlorenen Kinderlein in seiner unendlichen Güte laben".