Gedichte über Katzen - Seite 15

Du liegst im Bette nun bei mir
streckst alle viere von dir
ich kraule dir die Stinn
und gebe mich deinem Schnurren hin

Dein Schnurren ist so beruhigen und so zart
obwohl das Leben war auch zu dir schon hart
ich holte dich aus dem Tierheim raus
damit du mein Leben rettest tagein tagaus
vielleicht hab ich auch deines gerettet
ist egal keiner hat auf das gewettet

Dein Feingefühl ist so zart
deine Berührungen kommen von Herzen
befreien mich von den Schmerzen

Geht es mir schlecht
gebe ich mich der Depri hin
du zeigst mir Liebe
alles macht wieder Sinn

Trennen wollen wir uns nicht lassen
im Leben nichts mehr verpassen
jetzt liegst am Sofa
schläfst nun ein
dich zu beobachten ist so fein
schlafe ruhig du kleiner Held
ich achte auf dich in dieser Welt

(C)Beitl- Praschl K.- H.

Wenn die Nacht den Tag verschlingt
dann erwacht der Stubentiger
sich vom Sofa runterzwingt
streckt noch einmal seine Glieder
nochmal kurz das Fell geleckt
geht es dann auf leisen Sohlen
nirgends wo wird angeeckt
will sich jetzt ein Mäuschen holen
Leise geht’s die Treppe runter
zügig bis zum Katzenloch
langsam wird der Tiger munter
und dann flugs ins Freie noch
doch am Ausgang saß ein Kater
wartend auf die holde Maid
und schon gab’s ein mords Theater
einen schönen Katzenstreit
Krallen wurden ausgefahren
und so laut wie’s ging gefaucht
Haare stellten sich in Scharen
ich sag‘ euch nur, das hat geraucht
Der Kater hatte wohl mehr Power
die Katze auf den Rücken zwang
da war das Kätzchen ganz schön sauer
und legte ein den Rückwärtsgang
Rückwärts ging’s dann etwas schneller
durch das kleine Katzenloch
im Galopp zurück in Keller
sich der Tiger dann verkroch
Leise geht’s die Treppe rauf
zügig weg vom Katzenloch
wieder hoch im Dauerlauf
sie wieder auf das Sofa kroch
ja, wenn der Tag die Nacht verschlingt
und vor der Tür ein Kater rennt
das Kätzchen nicht vom Sofa springt
dann wird ganz einfach durchgepennt

Ich streichle gerne süße Katzen
mit eingezogenen Krallentatzen;
die sind so niedlich, sanft und weich,
schnurren, blinzeln, schmusen gleich.


Unterwürfig, leis miauend
fremden Menschen gleich vertrauend,
legt sich, Liebreiz nur im Sinn,
jüngst ein Kätzchen vor mich hin.


Urplötzlich ohne Warnungsmaulen
haut sie mir beim Bauchfellkraulen
mit weit gespreizten Pfotenzacken
blutige Furchen in die Backen.


So ein Gebaren nenn ich heucheln!
Nie wieder will ich Kätzchen streicheln!
Und kommt ein solches mal vorbei,
ruf ich sofort die Polizei!!!



(© Friedrich Graf)