Gedichte über Jahreszeiten - Seite 280

Die Bäume sind kahl und Nebel aufsteigt.
Die Sonne ihr kühles Gesicht nun zeigt.
Die Tage jetzt kürzer geworden sind.
Um Häuserecken weht ein kalter Wind.
Die Kälte nunmehr alles im Griff hat,
die Natur ringsum erscheint wie erstarrt.

Kinder schauen auf zum Winterhimmel
und warten auf das Flockengetümmel.
Noch aber ist es lange nicht so weit,
denn es liegen noch Eis und Schnee im Streit,
wer zuerst beglücken soll die Kinder,
was denen egal, Hauptsache Winter.

Doch den Tieren im Wald und auf dem Feld
die kalte Jahreszeit nicht so gefällt.
Da in dieser Zeit das Futter ist knapp,
halten manche Tiere Winterschlaf ab.
Andere überstehen diese Zeit
weil der Mensch hält Futter für sie bereit.

Bevor sich nun das Jahr dem Ende neigt,
beginnt eine sehr besinnliche Zeit.
Und beim leuchtenden Schein der Kerzen
öffnen sich sehr weit unsere Herzen.
Es klingt in den Liedern beim Kerzenschein,
dass immer Friede auf Erden soll sein.

Lasst uns auf die Straßen pesen,
Winterlust ruft aus dem Haus,
Schneemann winkt mit seinem Besen:
»Kinder, kommt zu mir heraus!«

Lasst uns lachen, lasst uns springen,
Bauen eine Schlitterbahn!
Jeder möcht’ den Sieg erringen,
Als wär er im Größenwahn.

Ach, wie macht das Rutschen Laune,
Anlauf, witsch, so weit man kann,
Wie ein Schrei aus der Posaune
Fliegt vorbei ein Strahlemann.

Kinder heiter jubilieren,
Doch der Autofahrer weint,
Muss die Schlitterbahn polieren,
Sonne hell auf Glatteis scheint.

(c) R.P. 2013

Heut ist mir im Traum erschienen,
Dass die Tulpen sind erwacht,
Wie ein Schmetterling im Grünen
Heiter in der Sonne lacht.

Als die Vögel fröhlich singen,
Wurde mir im Herzen froh,
Wie sie durch die Lüfte schwingen,
Wollte ich es ebenso.

In mir blühte neues Leben,
Heftig schlug mein Frühlingsherz,
Für die Freiheit wollt’ ich geben
Alles, wär es Monat März.

Unter dem Kastanienbaume
Schlief ich frühlingsmüde ein
Und bemerkte, dieser Traume
Muss ’ne Seifenblase sein.

(c) R.P. 2011

Sehne mich nach Primelblüten,
Krokus, Tulpe, Akelei,
Dass die Vögel fleißig brüten,
Wünsche mir den Monat Mai.

Auf des Frühlings Blütengarten
Lächelt mild der Sonnenschein,
Nein - ich will nicht länger warten,
Es soll Wonnemonat sein.

Wiese strahlt mit Blütentupfen,
Bienen summen hin und her,
Mädchen ihre Kleider zupfen,
Wünschen Liebe sich gar sehr.

Himmel überdacht mit Bläue
Heiter meine Frühlingswelt,
Dass ich mich daran erfreue,
Golden leuchtet manches Feld.

(c9 R.P. 2011