Gedichte über Jahreszeiten - Seite 112

Heute in der Frühe,
klopfte es an meinem Fenster an,
ich vor freudiger Erwartung glühe,
Frau Elster saß auf dem Baum davor
sah ganz deutlich, dass sie fror.

An gefiederten Besuch hatte ich nun nicht gedacht,
öffnete das Fenster mit Bedacht,
dass es von gefroren Eis nicht kracht,
hatte sogleich auch Futter in der Hand,
bot es ihr an, mit Vorsicht und Verstand.

Sie pickte mit Genuß, denn sie hatte Hunger,
sah in ihre Augen den langen Winterkummer,
vor Kälte ihr Gefieder war am Bibbern,
spürte auf der Hand ihren leichten Körper zittern,
dankbar schaute sie mich lange an,
hüpfte auf des Baumes kahlen Ast, sodann.

Kam zurück auf die Futterhand,
haben so geknüpft ein Freundschaftsband,
sie labte sich und mir war klar, ein Schal
könnte schützen vor der Kälte Qual.
Für das Futter würde ich schon sorgen,
nicht nur heute, nein, an jedem kalten Morgen.


07. 02. 2021 © Soso

Hallo April…

Über dich wollte ich eigentlich nie schreiben,
denn ich mag dich überhaupt nicht leiden,
jeder Monat hat sein Charme und sein Flair,
nur bei dir fällt mir die Begründung schwer.

Mal Sonne, mal Schnee, mal Warm, mal Kalt,
man könnte glauben du wirst langsam alt,
doch so bekloppt warst du schon immer,
vom normalen Wetter hast du keinen Schimmer.

Lässt mich erst schwitzen, dann wieder frieren,
zu deinen Launen kann ich dir Gratulieren,
mal ist es zu trocken, dann wieder zu nass,
hast wohl einen Vogel, das macht kein Spaß.

Mit schlechte Laune sendest du Donner und Blitz,
sei mir nicht böse, du bist ein echter Witz.
Dieser Monat weiß einfach nicht was er will.
Kein Wunder sein Name ist ja auch April!!!

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.

Blütenmeere wogen nieder,
schmücken Erde mit Gefieder,
das nicht fliegt, nur harrend liegt,
seine Kraft an Erde gibt,

die sich auftut, sich sie nimmt,
nährt den Baum, erfüllt den Sinn.
Tröstend, dieser Augenblick.
Ist vielleicht auch mein Geschick,

wenn sich meine Ungeduld
an dem Lauf des Lebens schult,
die das Leben mit sich bringt,
in die Knie demütig zwingt. 

Blütenmeere auch in mir.
Bin ich Baum, bin ich nur Zier?
Schmück‘ ich Erde mit Gefieder,
wogen meine Blüten nieder?