Gedichte über Ironie - Seite 105

Ein stolzer Hahn schreit Kikeriki
als er den Hühnerhof durchschreitet,
er sucht auf sein Lieblingshuhn Marie,
doch auf ihr ein andrer Hahn "reitet".

Empört rüstet sich der Hahn zum Kampf,
greift den Rivalen von hinten an
reißt ihm Schwanzfedern aus, macht ihm Dampf,
vor Wut er nicht an sich halten kann.

In dem lauten Schlachtengetümmel
hört man Maries angstvolles Gackern,
Hähne benehmen sich wie Lümmel,
Absätze der Bäuerin klackern.

Sie holt weit aus mit dem Küchenbeil,
bringt gezielt die Hähne zur Strecke
bei der Aktion bleibt Huhn Marie heil,
doch Bäuerin macht sie zur Schnecke.

Im Bräter schmoren Seite an Seit
die Kampfhähne, nun friedlich vereint,
teilen im eigenen Saft ihr Leid,
Marie ihnen keine Träne nachweint.

Ich schreibe für mich
Gedanken von euch
Schreibe sie für dich

Eine bröckelnde Welt
Mit dunklen Schatten
Die niemand gefällt

Viele wollen sie retten
Doch wie und wozu
In weichen Betten

Zerstörung von allem
Macht Leute kaputt
Wem wird,s gefallen

Suche die Sonne
Hat verloren Kraft
War meine Wonne

Erlebe viel Groll
Im Horrorhaus
Mein Herz ist voll

Schreibe in Scherben
Besudelt von Blut
Für unsere Erben


Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Es reicht, der Kopf ist völlig leer,
ich brauch mal eine Pause!
An guten Stoffen hat's nichts mehr.
Ich reim wie ein Banause.

Drum gönn ich jetzt Erholung mir
und werde mich nun schonen.
Bis langsam wieder auf Papier,
neue Ideen thronen!

Das Hirn macht Urlaub
und das Herz, will sich in Muße neigen.
Bis all die Sinne himmelwärts,
sich wieder kraftvoll zeigen.

Bis dahin ruh ich mich mal aus
und werde kurz verschnaufen.
Und mir zum Schmökern für zu Haus,
von Kästner etwas kaufen.

Auch Eugen Roth, les ich noch mal,
den Mühsam und den Trakl.
Selbst Rilke wird mir nicht zur Qual,
So heißt mein neuer Dackel!

© Hansjürgen Katzer, Juli 2023

Redefreiheit

Manche gehen gern
zu einem Vortrag
Sie hoffen
er ist
nicht vom Vortag
Der Orator hört
sich gerne reden
Immer wieder
fängt er
von vorne an
Irgendwann
sitzt auf den Bänken
nur ein Mann

©Käte Micka



Käti Micka