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Gedichte über Humor - Seite 988


Rendezvous mit Nebenwirkungen - anno 1910

Geheimrat Carl von Hohenfeld
fühlt sich als junger, starker Held.
Der Mann in seinen besten Jahren
will Liebesglück sogleich erfahren…

Sein schütt’res Haar ist eingeschmiert,
mit Glanz-Pomade schön frisiert.
Die Orden hängen an der Brust,
doch inwendig tobt Liebeslust!

Champagner perlt in feinem Glas,
denn Alkohol erhöht den Spaß...
Das Grammophon spielt „Turandot“,
Caruso ist ein wahrer Gott.
Sein „Nessun dorma“ – wunderschön,
man könnt‘ vor Sinneslust vergeh’n…

Sie kommt herein – wie wunderbar!
So schön wie einst Kleopatra!
Und Carl fällt vor ihr auf die Knie,
dann möcht‘ er wieder hoch – doch wie?
Er ist ja leider sehr kompakt,
sie zieht ihn hoch – ein Knochen knackt…

Carl schaut ihr lüstern ins Gesicht,
ein Schwindel kommt, drückt aufs Gewicht,
erneut fällt er zu Boden jetzt,
Kleopatra ist schwer entsetzt,
er fällt auf sie, reißt sie mit um
liegt schwer auf ihr, mein Gott wie dumm!

Es kann ja niemand was dafür,
da öffnet sich erneut die Tür
und Frau Geheimrat, starr vor Schreck,
sieht ihren Mann als lüst’ren Jeck!

Kleopatra schreit gellend auf,
springt auf und flieht im Dauerlauf,
verfolgt von des Geheimrats Frau,
die nennt sie eine… ja genau!

Am nächsten Tag, im Parlament,
da stutzt der erste Präsident,
Geheimrat Carl – der arme Wicht -
ein blaues Auge im Gesicht!
Sein Haar ist weg - was für ein Graus!
Die Frau riss seine letzten aus…

Ein „Rendezvous“ hat über Nacht,
Geheimrat Carl viel Schmerz gebracht.
Drum: Schuster, bleib‘ bei Deinen Leisten,
es kommt doch ‚raus – wie bei den Meisten…
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Der schlaue Fuchs

Ein Fuchs, der sprach zu seiner Frau:
„Wir brauchen einen größ’ren Bau!
Sind erst die Kinder auf der Welt,
die Enge uns hier nicht gefällt!
Drum werde ich von dannen geh’n
um nach was Neuem auszuspäh’n.
Ein Fuchs-Penthouse mit Südbalkon…“
Die Füchsin rief: „Ich freu‘ mich schon!“

Der Fuchs lief in den nahen Hain
und traf die Wölfin Ann-Kathrein…
Die beiden war’n ein Liebespaar,
doch trotzdem war den beiden klar,
in festen Händen auch zu bleiben
sich ab und zu die Zeit vertreiben…

Der Fuchs war noch nicht lange weg,
da bog ein großer Wolf ums Eck,
der klopfte bei der Füchsin an,
und sie rief: „Endlich! Komm heran!
Du schöner, starker Liebesheld!
Dein grauer Pelz mir gut gefällt!“
Auch sie war’n heimlich längst liiert,
Ach je, was in der Welt passiert…

Doch da der Fuchs vermögend war,
der Wolf nur hatte schönes Haar,
wollt‘ ihn die Füchsin als Galan,
doch ihren Fuchs als Ehemann…

Spät abends kam der Fuchs nach Haus
und sah doch recht zufrieden aus…
„Ich hab‘ ein neues Heim geseh’n
Da wird’s uns allen sehr gut geh’n!“

Doch als die Füchslein war‘n geboren,
was hatten sie für große Ohren!
Ganz grau das Fell, die Zähne spitz,
den Fuchs traf jäh ein Geistesblitz…
Dann warf er Frau und „Kinder“ raus
und blieb allein im Fuchs-Penthouse…

Ein jeder Fuchs hält sich für schlau,
nun wisst Ihr jedenfalls genau:
Wer sich selbst für den Klügsten hält,
blamiert sich meist in dieser Welt…
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