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Gedichte über Humor - Seite 96


Auf der Balz in der Pfalz

In der wunderschönen Pfalz
gehn die Kater auf die Balz.
Das gibts nicht nur in der Pfalz,
andr'e tun es ebenfalls.

Der Kater Hans und Kater Klaus,
die leben lang schon Haus an Haus,
's gibt viel davon in diesem Jahr,
die Katzen aber, die sind rar.

Der Hans spricht so beim Pfotenlecken:
"Ich brauch mal wieder was zum Hecken!"
"Mir gehts genau so," spricht der Klaus,
"mir läuft's schon aus den Ohren raus!"

Ein Kleiner, den sie gerne necken:
"Ach bitte, ich will auch mit hecken!"
Der Hans darauf: "Hast du 'n Stich?
Das ist noch lange nichts für dich!"

Die Großen ziehen jetzt davon -
"Ach nehmt mich mit, ich kann das schon!"
Der Klaus meint:"Hat er halt Verlangen -,
man kann nicht früh genug anfangen."

Der Hans sagt nun: "Na, bitte sehr."
Der Kleine trippelt hinterher.
Sie gehn und hoffen; aber nur,
von Katzen lange keine Spur!

Da sehn die Großen auf 'nem Baum
'ne schöne Katze - wie ein Traum,
frohlocken jetzt: ' Das wird uns frommen.
Sie muss ja einmal runter kommen!'

Und sie marschieren froh und stumm
im Kreise um den Baum herum.
Der Kleine, fällt's ihm bald auch schwer,
der trippelt immer hinterher.

Ihm ist es nicht gerad zum Lachen,
er muss ja viel mehr Schritte machen!
Bemüht sich, weiter Mut zu fassen,
man will sich ja nicht lumpen lassen!

Die Miez da oben rührt sich nicht.
Was hilft das, wenn der Hafer sticht:
Die Großen drehen Kreis um Kreise.
Der Kleine ächzt und wimmert leise.

Die Katze leis für sich miaut.
Sie hat die Kater längst durchschaut.
Wobei sie zu sich selber spricht:
Wenn ich nicht will, dann will ich nicht!

Der Kleine mit dem Trippelschritt,
der spricht nach einer Pause:
"Fünf Runden hecke ich noch mit,
doch dann geh ich nach Hause."

Und schließlich geht er, leidet sehr,
total erschöpft! Er kann nicht mehr.
Er sagt sich: Werd ich auch mal groß -,
die Heckerei, was soll das bloß?

Ich denke e t w a s davon hatt er,
der kleine Kater:

M u s k e l k a t e r !
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Grüne Tinte

Siegfried, Mamas einz'ger Sohn,
soll in die Sowjetunion,
zur Montage, ganz nach Plan,
da kommt nicht gleich jeder ran!

Mutter muss alleine bleiben -
"Wirst du mir auch fleißig schreiben,
dass ich höre, wie's dir geht,
und wie sonst die Lage steht?"

Doch es war wohl so gewesen,
dass die dort die Briefe lesen!
Besser überlegt man dann,
was man wirklich schreiben kann.

"Nicht, dass man dich dort verhört,
und du wirst noch eingesperrt!
Sicher geht dabei nichts schief,
schreibst du nie was negativ."


Wir sind hier im Zeitenalter
Tintenfass und Federhalter.
Kugelschreiber war'n in Sicht,
doch verbreitet? Hier noch nicht.

Einen Einfall hat die Frau:
"Hör, wir machen das ganz schlau,
schreibst du Wahres, ganz legal,
dann in Blau - das ist normal.


Aber liegt was schlecht und schief,
schilderst du's als positiv,
wo ich dann im Bilde bin,
wenn du wählst die Tinte Grün!

Also hast du gut gehört:
grün bedeutet umgekehrt!
So kannst du mich informieren,
und es wird dir nichts passieren."

Sonst gibt's nicht viel zu besinnen,
denn er wird ganz gut verdienen,
und es ist auch nicht der Gipfel,
stets an Mutters Schürzenzipfel.

Als der Abschied kommt heran,
- der Transport geht mit der Bahn -
weist sie ihn noch mal draufhin:
"Und vergiss nicht: blau und grün!"

-------------------

Mutter wartet schon drei Wochen,
und er hatte doch versprochen,
ihr zu schreiben nach zwei Tagen.
Ach, was Söhne halt so sagen!

Endlich nach vier Wochen dann
kommt ein kleines Briefchen an.
O, wie freut sich da die Frau -
und die Schrift ist ganz in Blau!

Liebe Mama, mir geht's gut
und ich habe frohen Mut,
denn ich find es hier ganz toll,
habe nie die Schnauze voll!

Frühstück gibt es nie mit Reis,
und der Kaffee ist schön heiß,
Arbeitsstelle ist nicht weit,
man hat soviel freie Zeit.

Abends geht man in die Bar,
wo ich nun fast täglich war,
hübsche Mädchen, wirklich Rasse,
auch das Bier ist große Klasse.

Fängt die Schlafenszeit dann an,
rattert keine Straßenbahn,
und die Fenster sind schön dicht,
Pfuscherei, die gibt's hier nicht.

Und die Stadt ist eine Zier,
viele Läden gibt es hier -
wo ich alles ganz schnell finde - - -
ausgenommen grüne Tinte.
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Ohne Bier? - Nicht mit mir!

"Ja, es hat schon seinen Sinn,
dass ich Wasserträger bin.
Ohne Wasser - glaubt mir das -
wär unsre Welt ein leeres Fass! *)

Dieses Operettenlied
steht auf Nasses, wie man sieht.
Der Adam griff zum Apfel gar,
warum? Na, weil er saftig war!

Als Noah dann die Arche baute,
da gab es eine große Flaute,
denn ringsherum war nichts als Wasser,
mit dem Getier im Trocknen sass er,
ich denk, da wird euch allen klar,
was das für eine Strafe war.

Der Mann braucht was?
Ein gutes Bier!
Und ohne das
verdursten wir!

Beseht euch doch den Erdball dann:
Die Flüsse schluckt der Ozean:
So ist es überall auf Erden,
dass Flüsse immer größer werden.
So schluckt der Rhein
den schönen Main,
und ich allein soll trocken sein?

Der Mann braucht was?
Ein gutes Bier!
Und ohne das
verdursten wir!

Auch Passau, die Drei-Flüsse-Stadt,
die jede Menge Pisse hat, -
trotzdem gehts hier in Kneipen rein,
man bechert Bier und süffelt Wein.
Und werden auch die Zellen grau, -
die Donau ist ja selber blau . . .

Der Mann braucht was?
Ein gutes Bier!
Und ohne das
verdursten wir!

Ein kleiner Mensch, kaum auf der Welt,
der zeigt, was er vom Dürsten hält,
der Trank ist seine größte Lust,
drum ziehts ihn an die Mutterbrust.
Und wenn ich dich nicht überrasche,
die nächste Sehnsucht ist die Flasche.
Und ich als Mann soll trocken sein?
Das fällt mir doch im Traum nicht ein!

Der Mann braucht was?
Ein gutes Bier!
Und ohne das
verdursten wir!

Ein Gegen-Beispiel zeig ich her,
das ist das arme Tote Meer,
das lange schon - wenn keiner irrt -
nur alle Tage kleiner wird.
Der Jordan fließt, doch was kommt raus?
Es dunstet täglich viel mehr aus.
Nie reichte dort das Angebot,
du hörst es ja, das Meer ist tot! -
Recht traurig, wie es darum steht.
Willst du, dass mir es auch so geht?

Der Mann braucht was?
Ein gutes Bier!
Und ohne das
verdursten wir!

Das "Wüstenschiff"- Kamele eben -
kann lange ohne Wasser leben.
Kommt aber 'ne Oase wieder,
dann saufen sie 200 Liter.
Dazwischen dürstet ihre Seele, -
na gut, es sind ja auch Kamele.

Der Mann braucht was?
Ein gutes Bier!
Und ohne das
verdursten wir!"

"Du musst nicht stets im Alk versinken!
du könntest ja auch Wasser trinken."
" Ich? Wasser? Nicht auf meine Kosten! -
Ich soll wohl innerlich verrosten?"



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*) Die ersten 4 Zeilen:
Text: W.Lebedjew-Kumatsch
Melodie: Isaak J.Dunajewski
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