Gedichte über Humor (Seite 339)

Was du heute kannst besorgen

Zwischen Rhein, Oder und Elbe
ist es überall dasselbe,
willst du deine Sehnsucht stillen,
musst du Formblätter ausfüllen.
Wenn ich sie früher weggelegt,
sprach meine Oma sehr erregt:
„Was Du heute kannst besorgen,
das verschiebe nicht auf morgen.“

Die Polizei ergriff einen Dieb,
der alles stahl, was ihm so lieb.
Keiner konnte seine Vergehen
im Gerichtssaal ganz verstehen.
Doch als sie ihn dann ausgefragt,
hat der Bursche frech gesagt:
„Was Du heute kannst besorgen,
das verschiebe nicht auf morgen.“

Die Künstler lieben junge Frauen,
die sich auch zu lieben trauen.
Und es ist dann ihre Pflicht,
zu lächeln stets im Rampenlicht.
Doch wenn sie von Kindern sprach,
dachte er im Stillen nach:
„Was Du heute kannst besorgen,
das verschiebe nicht auf morgen.“

18.01.2016 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Armer Sensenmann

Ich saß im Gasthaus “Grüne Tann“,
am Nebentisch, der Sensenmann.
Er wischte von der Stirn den Schweiß,
in seiner Kutte war im heiß.
Scheinbar brauchte er ne Pause,
darum bestellte er ne Jause.

Ein Brot mit Gurke und mit Schinken,
dazu wollt er ne Halbe trinken.
Da rief den Wirt ich zu mir her:
“Schau doch, sein Beutel der ist leer.“
So hörte man mich leise petzen.
Der Wirt der sah dies mit Entsetzen.

Er fragte gleich den Sensenmann,
ob er auch alles zahlen kann.
Da groß warn Hunger sowie Durst,
dem Sensenmann war alles wurst.
Er flüstert drum: “Bei deinem Leben,
kann ich die Sens‘ in Zahlung geben?

Mimi und Kort

Mimi hing kopfüber rum,
zappelnd im Aquarium,
ihre Beine komisch krum.
Wer brachte die Mimi um?
Wars der Freund, oder wars dann,
doch vielleicht der Ehemann?
Meist ist auch der Gärtner dran,
wenn ein Mord passiert sein kann.
Der Inspector Kommissar,
recherchierte wie es war,
als er fand ein graues Haar,
zack, da war's ihm sonnenklar.
Die Aufklärung von dem Mord,
nahm er vor gleich hier vor Ort.
Meine Herren, auf ein Wort,
unser Täter, das ist Kort.
Diese Tat geschah aus Gier,
das können sie glauben mir,
darum richten jetzt und hier,
wir über das Katzentier.
Die Moral, wenns sowas gibt,
sei nicht in ein Tier verliebt,
dass, wenns ihm nach Fisch beliebt,
dich ins Aquarium schiebt.

Körbchen 100 D

Mein lieber Sohn, ich sag's dir heut´
lass dich nicht ein mit Frauensleut',
die, wenn Sie Mieder kaufen geh'n
nur schauen nach Körbchen „Hundert D“.

Die haben, und das stimmt jetzt auch,
die Dinger später tief am Bauch.
Ja, viele Klagen dann - und wie,
nach Jahren über Last am Knie.

Manch einer, ich wag´s kaum zu sagen,
wurd´ schon von solchem Ding erschlagen.
Drum rat ich Dir, mein lieber Sohn,
auch "Achtzig A" macht selig schon.

Lasst die Flossen von den Sprossen!

Oh hallo sagt mal, was ist nun?
Habt ihr nichts Besseres zu tun,
als jetzt den Frühling aufzumischen
und uns die Eiszeit aufzutischen?

Sophie, Mamertus und Konsorten
klopft doch im Winter an die Pforten
denn dorthin passt ihr ganz genau
Na also bitte, kalte Frau

pack schnell dir deine Artgenossen
und lass die Flossen von den Sprossen,
die schon die Sonne vorgelockt.
Es fehlte noch, dass ihr verbockt

das bunte Blühen und Gedeihen.
Das wird euch niemand hier verzeihen
Herrje, es wäre gar zu schön,
man könnte euch von hinten seh'n.

Oh, heiliger Pankratius
schenk dir doch deinen kalten Gruß
was auch Servatius längst weiß
ganz unerwünscht ist euer Eis

Treibt Bonifatius, auch nicht dumm,
sich ebenfalls zum Spaß hier rum?
Packt doch die sieben Sachen ein.
So kalt könnt ihr woanders sein.

Jedoch ich hätte einen Rat
hier für euch Fünf gleich noch parat
Es wäre ganz gewiss nicht schlecht
und gäbe eurem Namen Recht:

„Benehmt euch endlich wie die Frommen
und unterstützt der Sonne Kommen.
Schenkt uns doch bitte, sag ich leis',
jetzt lieber ein Vanilleeis.“

© Greta Hennen 05.2016

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Was du heute kannst besorgen

Armer Sensenmann

Mimi und Kort

Körbchen 100 D

Lasst die Flossen von den Sprossen!