Armer Sensenmann

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Ich saß im Gasthaus “Grüne Tann“,
am Nebentisch, der Sensenmann.
Er wischte von der Stirn den Schweiß,
in seiner Kutte war im heiß.
Scheinbar brauchte er ne Pause,
darum bestellte er ne Jause.

Ein Brot mit Gurke und mit Schinken,
dazu wollt er ne Halbe trinken.
Da rief den Wirt ich zu mir her:
“Schau doch, sein Beutel der ist leer.“
So hörte man mich leise petzen.
Der Wirt der sah dies mit Entsetzen.

Er fragte gleich den Sensenmann,
ob er auch alles zahlen kann.
Da groß warn Hunger sowie Durst,
dem Sensenmann war alles wurst.
Er flüstert drum: “Bei deinem Leben,
kann ich die Sens‘ in Zahlung geben?

Informationen zum Gedicht: Armer Sensenmann

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08.02.2016
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