Gedichte über Humor - Seite 167

Soll man Männern Glauben schenken,
ist ihr bestes Stück ein Hit:
Einer, der stets fleißig ackert
und nie unter Schwächen litt.

Zwanzig pralle Zentimeter
WENIGER AUF KEINEN FALL!
Zuverlässig funktionierend
jederzeit und überall.

Er ist einfach nur gigantisch,
überragend - kolossal.
Jeder, der was andres dichtet,
dessen Horizont ist schmal.

Liebe Damen, sind wir ehrlich,
oft habt ihr nicht solch ein Glück.
Lasst uns einfach weiter träumen -
ist doch unser bestes Stück!

© Norbert van Tiggelen

Ich suche dringend nach einem Wort-
es fehlt mir noch zu einem Gedicht,
ich suchte schon an jedem Ort,
das Wort, das gäbe den Zeilen erst Gewicht.

Seit Tagen such ich schon wie toll,
doch ein Ende ist noch nicht in Sicht,
den Duden wälzte ich wohl
und im Internet fand ich es nicht.

Mir raucht der Schädel schon,
im Hirn geht’s zu, wie in einem Kirmeszelt,
ich glaub, es ist der ein Hohn-
so viele Worte gibt’s doch auf der Welt!

Habe auch davon geträumt,
sogar in letzter Nacht,
hab’s aufzuschreiben ganz versäumt,
denn es war weg, als ich erwacht.

Eines zu erfinden, wäre wohl verwegen,
das würde keiner dann verstehen,
nun bin ich um ein einziges Wort verlegen,
muss weiter auf die Suche gehen.

Gibt es keinen, der ein Wort mir nennt,
dass sich reimt auf „Liebe“-
wäre schön, wenn ihr ein andres kennt,
als das Wörtchen „Triebe“!

„Bei den vielen armen Schweinen
die da sterben – jeden Tag –
muss ich einfach immer weinen“,
spricht die Jutta, die ich mag.

Hat mir Fleischeslust verdorben
und den Appetit dazu.
„Tiere sind für Dich gestorben!
Lass' das bitte nie mehr zu!“

Darum ess‘ ich vegetarisch,
schließlich hab‘ ich einen Hund,
Tiere töten ist barbarisch
und ihr Fleisch eh nicht gesund…

Tofu schmeckt doch wirklich lecker,
Steak ist mir längst einerlei…
Ohne Streit und viel Gemecker
ess‘ ich meinen Hirsebrei…

Und die Jutta sagt es allen:
„Mein Freund, der „isst“ nun vegan!“
Demonstriert ihr Wohlgefallen,
doch ich weiß, ich krieg sie dran…

Abends will sie mich verführen,
trägt ihr schwarzes Negligé,
möchte mich ganz lieb berühren,
doch da sag‘ ich zu ihr: „Nee!“

„Ich bin leider jetzt Veganer,
Fleisch ist für mich längst tabu,
bin ein Öko-Indianer,
zieh‘ Dich an, lass‘ mich in Ruh‘!“

Heute ess‘ ich wieder Bratwurst,
auch die Jutta beißt mal ab,
denn das Fehlen jeder Fleischlust
bringt den Mensch ins frühe Grab…