Gedichte über Humor - Seite 1415

Montag
Bei uns im Land der Berge herrscht weithin große Not.
Politiker nennen’s: „Magersucht“,
das Volk nennt’s: „Hungersnot!“

Dienstag
Politiker denken, fühlen nicht, doch sind sie sehr gescheit.
Sie halten unsre Gelder
nur für sich allein bereit.

Mittwoch
Die eingesackte Kohle bezeugt ihr Zukunftsdenken.
Sie wollen mit dem Steuergeld
nur ihre Nachkommenschaft beschenken.

Donnerstag
Seit jeher ist’s ein Mangel in des Herrgotts großem Plan,
daß weder Vieh noch Mensch
lang ohne Nahrung leben kann.

Freitag
Also behüt’ der HERR deswegen
unsere braven Politiker noch lang.
Mögen sie nur unsere Gelder legen
auf eine diskrete Eidgenossen-Bank.

Samstag & Sonntag
Bei uns im Land der Berge herrscht weithin große Not.
Politiker nennen’s: „Wirtschaftskrise“,
das Volk nennt’s „Hungertod!“


Copyright © da Hihö
2014

Heuer ist’s noch schweinekalt,
Ostern jedoch kommt schon bald.
Wie’s auch sei, wie’s auch wird,
das Osterbrauch-Geschäft wird durchgeführt!

Ach was müssen sich die Hasen plagen,
sie müssen ja noch alle Hühner fragen,
ob’s mit der Eierlegerei geklappt
und ob Reineke nicht nächtens zugeschnappt.

All die Eier werden noch bemalt, gelackt,
geprüft und (falls gut befunden) schnell verpackt.
So, – jetzt müssen alle auch gleich fort,
jedes, an ’nen ganz geheimen Ort.

In jedem Haus und jedem Garten
werden morgens schon die Kinder warten
um jedes von den Osterhasen versteckte Ei
zu finden. – Dann ist alles schnell vorbei.

Der eine Osterhase reibt sich die Hände,
wegen der schweren Arbeit im Gelände.
Der andre Osterhase reibt sie sich auch,
an der dicken Börse und am fetten Bauch!


Copyright © da Hihö
2013