Gedichte über Humor - Seite 1348

Seine Wohnung! Sie sieht aus wie sein Kopf!
Eine ständige Baustelle. Wo in keinem
Zimmer etwas stimmt. Wo es nur Löcher gibt.
Wo nur Schutt liegt. Wo kein Plan funktioniert.
Wo nie etwas zu einem Ziel führt. Wo er sich
nur im Kreis dreht! Mit jedem Tag: "Ohne
Anfang! Ohne Ende!"

Seine Wohnung! Sie sieht aus wie sein Leben!
Ein endloses Fiasko. Wo er mit keiner Schlacht
siegt. Wo es nur Trümmer gibt. Wo keine Idee
stimmt. Wo nur der Wille bleibt. Er aber nie ein
Ergebnis findet. Wo ihm nur die Frage bleibt!
Wer ist am Ende: „Die Welt! Oder Ich!"

Seine Wohnung! Sie sieht aus wie seine Zeit.
Ein irres Ticken! Wo nie etwas mit Frieden
endet. Wo nur das Chaos bleibt. Wo kein
Denken mehr lebt. Wo er nur Schrott findet.
Ohne eine Lösung. Wo jede Hand versagt. Wo
alles ein Unfall bleibt: "Ohne Korrektur! Ohne
Zukunft!"

Seine Wohnung! Sie ist die Welt. Die stets
eine Baustelle bleibt. Seine Wohnung! Sie ist
das Leben. Das ohne Ende nur lärmt. Seine
Wohnung! Sie ist die Zeit. Die nie den Frieden
erlebt. Nur er ist: "Ohne Hände! Ohne Denken!
Ohne Leben! Der Witz! Dem mit keinem Tag
etwas gelingt!

(C)Klaus Lutz





(Der Text ist reine Phantasie!)



Ps. Am 16.06.2022 um 18:58 Uhr
die Copyrights gesichert!

So ganz unvorhergesehen
sitzt du mir manchmal im Nacken,
manchmal aber auch
in den Augen,
im Herz,
in den Händen,
mitten unter meinen Wörtern,
in den Füßen,
oder im Bauch.

Du kuckst dann
ganz frech hervor,
hüpfst raus,
lachst dich krumm,
blitzt aus mir raus.

Jedenfalls
freu ich mich jedes Mal,
wenn du zum Vorschein kommst,
du - der Schalk- in mir!

;)
© A. Namer

Wegdenken

Als sie am Morgen nicht so gut drauf,
Er jedoch immer noch quietschfidel,
Fragte er sie schon nach dem Tageslauf
Und machte aus seinem Glück kein Hehl.

Da spürte er auf doch ein wenig Neid
Bei ihr, wo die Partnerantwort wohnt:
„Du hast für Dich immer so viel Zeit,
Weil Dich Dein Wegdenken halt verschont!“

Verwirrt und ergriffen fragt er nun nach,
Was sie denn damit ihm gegenüber meine.
Manchmal spürt er schon ihre Ungemach
Und meint, dass sie vielleicht innerlich weine.

„Alles gut! Das sagst Du doch immer
Und dann hast Du natürlich keinen Kummer.
Wenn's bei mir im Gemüt etwas schlimmer,
Bist Du längst in nachtseligem Schlummer.

Deshalb muss ich Dich sehr bewundern,
Wie Du Probleme so leicht wegdenken kannst,
Spaß haben an der Welt und allem Muntern
Und Deine Wortwahl immer so witzig planst!“

„Ach, Liebste, das ist halt mein Naturell:
Ich bin stolz auf Dich, werde sonnig bewegt,
Bring' Dich zum Lachauge ja recht schnell,
Habe dabei meine Schwermut abgelegt.“


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Der Willi geht sehr oft auf Reisen,
doch meistens nur, um gut zu speisen,
in Restaurants, fast in jedem Land,
ist er als Schlemmerwilli bekannt.

Doch im D-Zug, im Speisewagen,
füllt er am liebsten seinen Magen,
nur auf einem Schiff, auf hoher See,
tut´s ihm arg in den Gedärmen weh.

Dann rennt er flott, mit vollen Backen,
auf ein Klo, um sich zu entschlacken,
fast ein Kilo nimmt er ab, im Nu,
auch der Hosenknopf geht wieder zu.

Gleich darauf flitzt er ins Bordcafe,
und bestellt sich Torte zum Kaffee,
mit einem Klecks Sahne noch am Kinn,
schleicht er dann zum Abendessen hin.

Dort muss er nebenbei, beim Kauen,
sich schnell den Zugfahrplan anschauen,
bei einem Zug mit Speisewagen,
lässt er sich gleich als Gast eintragen.

Auf allen Kreuzfahrtschiffen weiß man,
was der Willi so verspeisen kann,
bekannt ist er auf allen Gleisen,
denn der Willi - isst - gern auf Reisen.

© Horst Rehmann

Es regnet und ich hab Gäste,
würd ihn trotzdem gern rauslassen,
doch vielleicht ist es das Beste,
sich der Lage anzupassen.

Lang kann ich ihn nicht mehr halten,
er will jetzt unbedingt hinaus,
ich kann ihn doch nicht ausschalten,
drum schau ich dumm zum Fenster raus.

Der Regen hat sich verzogen,
und meine Gäste, sie gehen,
ich lächle etwas verbogen,
bleibe im Türrahmen stehen.

Dann renne ich in den Wohnraum,
hol tief Luft und bücke mich kurz,
was dann folgt, ich glaube es kaum,
laut donnernd kracht er raus – der Furz.

© Horst Rehmann