Sortieren nach:

Gedichte über Humor - Seite 1344


Endstadion Psychiater

Der verrückte Nachbar wurde abgeholt! Mit Zwangsjacke. Und
einigen Betreuern. Davor gab es aber eine Streiterei mit der Polizei.
Mit seelisch zerstörendem für die Beamten. Dann wurde die
Wohnung besichtigt. Da stand eine Katze. Aus ganzem Eisen. Auf
die hat er mit dem Hammer eingeschlagen. Tag für Tag. Stunde für
Stunde. Ohne ein Ende. Kalt und Blind. Von da kam der ganze
Lärm des Nachbarn!


Bis jetzt ist vom Nachbarn nur das bekannt! Es gab einen Wellensittich
in seiner Kindheit. Der war sein bester und einziger Freund. Sein
Kontakt zur Welt. Der wurde aber von der Hauskatze gefressen. Seit
dem hat der Nachbar seine Schwierigkeiten. Die Katze verschwand
kurze Zeit später. Eben so, alle Katzen in der Nachbarschaft. Und
seitdem trägt der Nachbar nur noch Kleider und Zöpfe!.

Zugleich lärmte es dann in der Werkstatt! Der Nachbar nannte den
Schraubstock einfach Katze. Und haute mit dem Hammer darauf ein.
An guten Tagen trank er einen Kaffee dazu. An schlechten Tagen nur
Cognac. Psychologen empfahlen ihm Zoobesuche. Wahrsager, jeden
Tag, ein Schnitzel zu essen. Jedoch alles ohne Wirkung. Jetzt lebt er
mit Depressionen. Er will aber sein Leben ändern! Und sieht wieder
etwas Licht!

Wie geht es weiter mit dem Nachbarn? Jetzt in der Psychiatrie! Kann
er der Katze nun verzeihen? Kauft er sich einen neuen Wellensittich?
Kriegt er eine eigene Gummizelle? Mit einer Katze aus Kunststoff.
Und einen Plastikhammer. Und darf dann auf die Katze eindreschen.
Oder geschieht ein Wunder. Wie oft bei so Kranken. Und er schließt
Frieden mit der Katze. Und spielt nur noch mit Lego!


Ich werde Ihm einen Besuch abstatten! Ihm von meinem Leben erzählen.
Wie ich mit den Drogen fertig wurde. Mit dem Trinken aufgehört habe.
Und auch meine Sexsucht besiegt habe. Dem religiösen Wahn los
geworden bin. Und nicht mehr, in Richtung, nach Mekka bete. Wie ich
mir jetzt, jede Woche, etwas Kuchen kaufe! Ich denke das baut meinen
Nachbarn auf. Und gibt Ihm etwas Hoffnung! In seinem Zustand!


(C)Klaus Lutz


(Der Text ist reine Phantasie!)
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Die Fete und das Fasten ...

Eine große Fete sei geplant, wozu
Kartoffeln, Karotten und Kohlrabi neben
Oliven, Champignons, Kopfsalat
Und auch Tomaten, seien herzlichst eingeladen

Nicht allzu dringend gebraucht
Doch mangels Zeit nicht ausgeladen
Scheint´s mir als sei der Rettich gar erlaucht
Sich in den Kreis hineinzuwagen
Und sei so wohl freundlich noch begrüßt in dieser Runde
Die durch unsere Hände wird geführt zum Munde

Darüber hinaus für unser hochstehendes Kaffeeglück als notwendig erkannt
Sei die Milch in Dosen und auch Flaschen
Von manchem Doktor gar vom Speiseplan verbannt
Wie unsere Ohren aus den Medien erhaschen
Obwohl man den weißen Saft doch so gerne trinkt …
Der Weise ihn gewöhnlich erst zur Fermentierung zwingt

Viel mehr Zeit verbringen wir an des Festes Tag
Mit dem, was uns schon lange mal am Herzen lag
Da zählen Bier, Orangensaft und Sekt
Mit dem man vergangene Gefühle so rasch erneut erweckt
Zu dem was man allgemein so sehr liebt
Wenn man mit rechten Sieben siebt

Speck, Würstchen und gar manche Koteletten werden geordert
Gekochte und gebratene Eier, mit Bacon, sind auch dazu gefordert
Gurken und Gewürze schaffen unvermittelt
Dass das, was vormals zu zweit, sich auf einmal Drittelt
Es gesellt sich zum Salz der schwarze Pfeffer für die verwöhnte Bagage
Zudem auch ein Fläschchen Essig und Öl in der Menage

Womit wir dann schon beim Gesind´
Gewissermaßen gar beim Schimpfen sind
Linsen, Erbsensuppe, sogar mit Möhren
Würden bei unserer Feier auch nicht stören
Die beiden Hülsenfrüchte erzeugen jedoch arge Luft
Die zumeist hinten heraus verpufft
Was gar manchmal übel stinkt
Den Menschen jedoch so zu neuen Wegen zwingt

Auf diesem Feste soll man sich laben
Im Rotkohl die nelkengespickten Zwiebeln lagen
Im Topf ruht der Braten in der cremig dicken, braunen Soß‘
Die Nase macht uns zum Spielball des Triebes „Hunger“ bloß‘
In der Phantasie kullern die Klöße bald schon über den Teller
Die Zeit vergeht in freudiger Erwartung aber auch nicht schneller

An diesem Tage gibt es viel zu schmecken
Gar oft will man sich heut‘ die Lippen lecken
Oder lieber Abstand nehmen
Sich nach der „Bonne Cuisine“ sehnen
Solange gilts hier Kürbisstücke und Mandarinen mit gereizten Sinnen abzutasten
Aufzukosten anstatt Abzufasten!

Das Hier und Jetzt nimmt uns sogleich die Wahl
Im Rausch erleiden wir die süße Qual
Die, kennt man sie nicht, zu beweisen scheint, dass man schon tot

Der Weise jedoch weiß: Die Seele ruht, sanft pendelnd, ganz genau im Lot


© Auris cAeli
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Die (fast) sinnfreie Intelligenz

Das Abstraktionsvermögen ins Ideale steigern,
die konnotativen Ebenen der Zeichen, der Sprache, mit dem Bewusstsein
in aller Konsequenz erschließen,
um sich dann dem Sinninhalt „Univers“ zu verweigern
oder ihn möglicherweise zu akzeptieren … ?

Eigene Schöpfungen kreieren,
zu eigenen Konstruktionen greifen,
Materie formen
und übersehen, dass es Materie ist:
Beim Bütterken machen zum Beispiel.

Das Denken versuchen,
so gegenstandslos wie möglich!
Bewusstsein prägen,
da wo es prägbar ist,
um dann in kontrollierte Vergesslichkeit zu geraten.
Niemals hungrig sein
ohne zu dursten.
In Liebe leben
ohne missachtet zu werden, diktiert die Angst dazu.

Vergangenheit mathematisch verschlüsseln und verschließen,
in biologischem „Licht“ speichern.
Die Zukunft rhetorisch als Sonderfall abhandeln und
genau wissen, was man glaubt, wenn man denkt,
man wüsste was los ist.

Bedeutet Gegenwart auch gegenwärtig?

Wonneträume für sich selbst verwirklichen und teilen.
Machtvoll ohne Bewegung,
ohne Tun,
ohne Ton.
Die Logik als Logik verstehen,
die Sterne als Sterne wissen:
Beides deucht Absolut und ist als solches möglichst unverschmutzt zu belassen.

Der Schwerkraft ein Schweben abtrotzen,
ohne gefährdet zu werden:
Durch Arroganz,
durch senile Subtilität,
durch dumme Fragen.

Durch herzloses Lachen
das Lachen zu verlieren
und plump aufs Gesicht zufallen.




Ein eigenes Schema entwerfen,
eine eigene Masche,
die immer zieht.
Eigene Zitate prägen
und verklängen sie ungehört,
genau wie man die Welt bereichert,
weil man sich selbst reich fühlt,
ohne dass es jemand merken muss … .


Alles zu Wissen,
wenn es doch keiner weiß und es um nichts geht!
Nicht unter Weltliches geraten durch sinnlose Taten,
lieber Freundschaften veredeln ohne große Muskelkraft.
Träume leben, die man sich selbst erdacht hat,
wenn sie doch schön sind und niemandem weh tun!

Den Lieben die Gegenwart einräumen, sie um das Leben bereichern:
Den Anderen das Andere, das Jenseits und das Vergessen.

Wo stehen wir?


© Auris cAeli (Anno 1993)
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige