Gedichte über Humor - Seite 1026

Früh um vier, ein Traum von mir:

Bin in einer fremden Stadt,
die ich vorher nie gesehen hab,
streife eilig durch Straßen
suche den gewissen Befreiungsort
der mich befreit, sofort

Gehe in ein Kaufhaus rein
versuch mein Glück, mich zu befrein,
renne Treppen rauf und runter,
suche den gewissen Ort,
er ist gleich da, nein, weit fort

Haste in ein Restaurant, jetzt gleich
freue mich wie ein König ohne Reich
der Drang wird immer drängelnder
hier ist es an der Wand,
ich hab den Klogriff in der Hand
doch verschlossen ist die Tür
das ist ne Schand

Das ist der Wahnsinn non plus ultra
es ist alles aus, mea culpa

Doch plötzlich wach ich auf,
Kennst du das auch?
ein Vorhang fällt vom Aug
der Alptraum ist aus
das ist die Wende, ich stehe auf
so ging alles ohne Komplikationen zu Ende

Folgende Anzeige las ich in einer Frauenzeitschrift:

Aktive Vegan-Frau sucht rüstigen Veggi-Mann,
der mit mir Spritztouren unternehmen kann,
als Lohn gibt es dann, es ist kein Witz,
das Gemüsebeet vom Tafelspitz

Ein Mann antwortet:

Liebe vegane Frau,

„Das hört sich richtig gut an, bin zwar kein Veggi-Mann
was auch kein Nachteil werden kann, aber
ich fühle mich trotzdem angesprochen an ,
ich mache mit, es ist kein Witz,
du isst das Gemüse-Beet und ich den Tafelspitz

Die vegane Frau, sie ist schon schlau,
kochte früher oft für Freunde,
die sie alle lustig und nett erfreute
jetzt macht sie mit großem Elan, auf „Vegan“

Nun hat sie ihre Ruh, kommt selten noch einer,
auf Vegan steht von denen wirklich keiner

Vegan leben heißt überleben –
Vegan und Mischkost schaden nicht
Es ist tatsächlich vorstellbar,
ein Leben lang nur Gemüse, Tofu, Grütze mit Beeren
das will ich gar nicht verwehren
Aber ich mag auch Bratkartoffeln mit Sülze, aller Ehr,
dazu ein Gläschen Bier, Mensch, was willst du noch mehr