Gedichte über Humor (Seite 1010)

Der Superstar

Sie trinkt Champagner jeden Tag,
obwohl sie den im Grund nicht mag…
Ein falsches Image wird kreiert,
das wahre Ich? Längst ausradiert…

Ihr Kind lebt trüb im Internat,
sie hat sich Mutterglück erspart…
Allüren bringt sie reichlich mit,
für sie sind andre Menschen Shit…

Und ihre Herkunft? Zweifelhaft!
Als Call-Girl hat sie angeschafft…
Ein Kunde war ein Produzent,
der Korruption sein eigen nennt…

Sie liebt nicht grad die Poesie,
dafür die plast’sche Chirurgie…
Das ist ein wahrer Superstar,
perfekt geschminkt – und austauschbar…

Schuld war nur der Alkohol

Da lag es nun in meinem Bett,
ein Weib, ich fand sie etwas fett.
Penetrant nach Schweiß gestunken,
warum hatt‘ ich nur getrunken.

Gestern war sie sexy - süß.
Heute geht’s mir furchtbar mies.
Hat man nachts, als ich berauscht,
die Frau mir einfach ausgetauscht?

Sie räkelt sich in ihrem Mieder
und öffnet träge ihre Lider:
“Du Schatzilein, du warst ganz spitze,“
da denk ich, sie macht faule Witze.

“Und darum“, so hör ich sie sagen,
“du wollest mich auf Händen tragen.
Drum lass doch einfach dies Gewimmer,
trag mich nur bis ins Badezimmer.

Die Regeln der digitalen Märchenwelt

Man lernt so viele Menschen kennen,
nur wen’ge kann man Freunde nennen.
Heut‘ sind die Freunde digital,
die meisten kennt man nicht einmal…

Und wenn sie „Freunde“ nicht mehr sind,
dann löscht man sie – bequem, geschwind‘…
Schwupp! Aus der Liste wegradiert,
der „beste Freund“ wird „annulliert“…

Sind Deine Daten nicht „perfekt“,
bist Du den meisten schon suspekt.
Bist Du zu klein oder zu dick,
dann bricht’s Dir leider das Genick…

Nur Schönheit ist noch int‘ressant
und geht mit Reichtum Hand in Hand.
Die digitale Märchenwelt
hat ihre Regeln selbst gewählt…

Die Selbstdarstellung ist dort Pflicht,
mit retuschiertem Angesicht…
Ein Greis wird so zum jungen Gott
und er vergisst den Alltagstrott…

Vielleicht, dereinst am Totenbett,
da saugt man schnell das Fett noch weg.
Auch Tote haben schön zu sein,
ich bin am Ende mit Latein…

Über die geringfügige Ähnlichkeit zwischen Dackel und Spulwurm

Es ist ein dicker Spulwurm weder
in Länge, Höhe noch in Breite
- ich sag es, denn das weiß nicht jeder –
mit einem Dachshund zu vergleichen.
Der Hund geruht leicht abzuweichen,
betrachtet man ihn von der Seite.
Der Dackel wedelt zwar verächtlich,
doch gleicht sein Schwanz dem Wurm beträchtlich.

K+M+B

Kathi, Mari, Bernadett
brechen auf nach Paderborn,
denn dort ist ein Kind geborn.
Diesem schenkt man Mankeifett,
Bittersalz und sonst noch was.
War’s nicht etwa Kiffergras?
Aber weit vor Paderborn
haben sie den Weg verlorn,
landen so in Wanne Eickel
und das macht die Sache heikel,
denn das das Kind im Krippenbett,
wartet ja aufs Mankeifett.
Doch man darf auf weise Frauen,
nicht in jedem Fall vertrauen.

Gedichte über Humor - Seite 1010

Der Superstar

Schuld war nur der Alkohol

Die Regeln der digitalen Märchenwelt

Über die geringfügige Ähnlichkeit zwischen Dackel und Spulwurm

K+M+B