Wie wirken Glaube, Liebe, Hoffnung?
©Hans Hartmut Karg
2017
Glaube ist noch lang nicht Wissen:
Wer weiß, was nach dem Tode kommt?
Man mag die Glaubensfahne hissen,
Hoffen, dass Auferstehung lohnt.
Glaube kann Berge versetzen,
Sagen die, welche oft stürmen.
Doch da werden Tränen netzen,
Wo sich Leichenberge türmen.
Glaube kann auch Angst verstärken,
Wo Nacht, Sünde offen bleiben,
Gezwungen werden wir zu Werken,
Die uns nicht zum Ruhm gereichen.
Glaube kann abhängig machen,
Bigottisch und Extrem mit Folgen.
Dann vergeht uns unser Lachen,
Wenn wir andere verfolgen.
Glaube kann zu Kriegen führen,
Wo verbohrt die Denkstrukturen
Zu den Waffen animieren,
Mächtige nach Herrschaft luren.
Glaube kann dem Wissen wehren,
Wo human des Menschen Wille,
Menschenrechte sich vermehren
Mit dem Frieden als dem Ziele.
Glaube kann Berge versetzen,
Wo der Mensch sich unterwirft,
Handelt nach den Gottessätzen,
Weil er tief und helfend schürft.
Glaube kann die Angst abbauen,
Wo von Schuld er macht uns frei,
Glaubende zum Himmel schauen
Plural dulden vielerlei.
Glaube kann auch uns befreien,
Wenn Einzelnem zugetraut,
Dass wir alles hier nur leihen,
Was der Gott uns anvertraut.
Gott kann viele Namen haben,
Doch die Liebe ist ihm heilig.
Er wird unsere Seelen laben,
Er hat es mit uns nicht eilig.
Glaube kann viel Frieden stiften,
Wo Schwerter pflugschargeschmiedet,
Wenn die Engel Frieden lüften,
Weil uns Duldsamkeit behütet.
Der Glaube kann den selig machen,
Der fleißig die Bahn vollendet,
Entwickelt, ordnet seine Sachen
Und den Notleidenden viel spendet.
Der Glaube treibt die Furcht und Ehre,
Stillt Sehnsucht, füllt die Gnade auf.
Er nimmt uns manche Seelenschwere
Und stärkt so unseren Lebenslauf.
Glaube will in Arme schließen,
Wo am End' der Trost recht schwach,
Will ins Herze Hoffnung gießen,
Erlösen uns von Angst und Schmach.
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