Frühling
Endlich. Nach einem langen, kalten Winter
Der erste Blütenduft. Hab ihn gerochen,
so lieblich schwang die Luft.
Fast dachte ich, er käme nimmer
Nach diesen dunklen, einsamen Wochen
Ohne Dich.
Warum? Ich traute meinen Augen nicht
Sah sie, in Deinen Armen und doch, ich war
so sicher: Du liebst mich
oder nicht?
Allein. Im Winter der Traurigkeit,
das Herz ganz ausgegossen,
der Frühling war noch weit entfernt
und jetzt, die ersten zarten Sprossen
trauen sich aus matschiger Erde,
strecken ihre Köpfchen zum Lichte
nein, nichts ist für immer tot
und während
ich hier mein neues Leben einrichte,
draußen, wo mich die Sonnenstrahlen wärmen,
esse ich ein Gänseblümchenbrot
Sehe die ersten Zugvögel schwärmen
Endlich Frühling
© Inge Millich