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Gedichte über Gott - Seite 22


Ein Brief an den lieben Gott

In Neuss, da lebte eine Frau
in einer Welt, die eher grau
Ihr Haushalt war nicht gut bestellt,
mit einem Wort: da war kein Geld

Sie überlegte hin und her,
woher denn Geld zu kriegen wär
Ihr kam ein Einfall, sapperlott,
und schrieb sofort dem lieben Gott

"Oh guter Gott, bin alt und arm
das Geld ist wenig, hab Erbarm
und schick mir schnellstens hundert Mark,
ich müsst sonst hungern, das wär arg!

Ich weiß ganz einfach nicht mehr weiter,
ein And'rer wär vielleicht gescheiter
Ich bitt': beeil dich mit dem Geld,
sonst bin ich fort von dieser Welt!"

Hat's in den Kasten flugs gesteckt
Ein Postmann hat ihn dann entdeckt
Er schaut darauf, was soll er machen?
"Dem lieben Gott" ist doch zum Lachen!

Er denkt sich aber, Spaß muss sein,
d e r geht mal ins Finanzamt ein!
Am nächsten Tag dort angekommen,
wurd' er in Empfang genommen

Doch was geschah mit diesem Brief?
Der Leser liegt wahrscheinlich schief,
denn ein Beamter dacht' daran,
wie man der Frau wohl helfen kann

Was glauben Sie, das ist kein Scherz:
auch das Finanzamt hat ein Herz!
Der Mann im Anzug dacht' sich fein:
Was könnt' hier eine Hilfe sein?

Man sah ihn in dem Büro wandern,
von jenem sammeln, dann vom andern
Doch leider war es etwas karg,
statt hundert war'n's nur siebzig Mark

Doch der Erlös wurd' unverwandt
direkt an diese Frau gesandt
Und diese konnte es kaum fassen:
der Herrgott hat sie nicht verlassen!

So schrieb sie einen Dankesbrief,
in Eile sie zum Postamt lief
"Oh lieber Gott, bin wieder stark
und danke für die hundert Mark!"

Doch solltest du noch an mich denken,
mir ferner gütigst etwas schenken,
so möcht' ich dich um Eines bitten,
nicht dem Finanzamt was zu schicken,
denn diese haben ungelogen,
von hundert dreißig abgezogen!
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Gottesmetaphern mit Humor

Sind Geschöpfe eines Schöpfers
Und Töpfe eines Töpfers.
Sind eines Waldes Bäume,
Und eines Träumers Träume.

Sind Sande eines Strandes
Und Kontinente eines Landes.
Sind Tropfen eines Meeres
Und Menschen eines Heeres.

Sind die Gestirne einer Nacht,
Und Zähne, wenn das Ganze lacht.
Sind die Erlebenden des Lebens
Und die Vergebenden des Vergebens

Sind die Gemälde eines Künstlers,
Und die Tinte gleichen Füllers.
Sind das Warum des einen Grundes,
Und die Verbündeten des Bundes.

Sind die Häuser einer Großstadt,
Und die Hand für eine Tat.
Sind die Liebe eines Herzens,
Und die Freude eines Scherzens.

Sind die Gezeugten aus dem Schoße
Und ein Lineal für's Große.
Sind eines Auges Perspektiven,
Eines Ägyptens Hieroglyphen.

Sind gäb' es nur den Tag -das Lichte,
Und von dem Dichter die Gedichte.
Sind wie die Brise eines Windes,
Und das Spiel des einen Kindes.

Sind Mitfühlende eines Mitgefühls,
Und Gekühlte eines Kühls.
Sind ausgelebte Möglichkeit,
Und Ewige der Ewigkeit.

Sind Mönche eines Klosters,
Und Eier eines Osterns.
Sind eines Brauches viele Feste,
Und dem Gastgeber die Gäste.

Sind des Besten Beste,
Und des Letzten letzte.
Sind geleerte einer Leere,
Und Gelehrte einer Lehre.

Sind Passagiere einer Fähre,
Und die Geehrten einer Ehre.
Sind das Atmen einer Lunge
Und die Poren einer Zunge.

Sind die Krawatte eines Anzugs
Und die Kartons eines Umzugs.
Sind das Bellen eines Hundes,
Und die Ergründung eines Grundes.

Sind viele Schritte eines Marathons,
Und Blumenkästen des Balkons.
Sind Menschen der einzigen Menschheit,
Und das Schöne einer Schönheit.
Sind Formlose der Formlosigkeit.

Sind Dankbare in Dankbarkeit.
Sind Liebende in Liebe
Sind Friedliche im Frieden
Sich Freuende in Freude
Die Stillen einer Stille
Das Alpha und das Omega,
Und wenn es lacht das HA HA HA :D
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