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Gedichte über den Glauben - Seite 97


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Leben nach dem Tod

Man kann unter Menschen sein und ist trotzdem einsam und allein.
Als wäre man sediert, aus dem Raster gefallen, wie aussortiert.
Und höhnisch vernimmt man -
"Sieh zu wie du atmest,
ob du verstehst, stirbst oder weiter lebst.
Das schlechte Gewissen ist ständig da, ein über alles geliebter Mensch ist gegangen, und man selbst ist noch hier.
In diesem wahnsinnigen Schmerz gefangen.
Lapidare Worte hört man von fern.
Das Leben geht weiter,
Es wird irgendwann besser.
Dort wo dein geliebter Mensch ist, geht es ihm besser!
Er wacht über dich als Stern.
Wollt ihr mich in meinem Schmerz verhöhnen?
Nichts kann den Tod verschönen.
Und an das Leben ohne meinen geliebten Menschen werd ich mich nie gewöhnen.
Da kommt doch noch dies, und da kommt doch noch das!
Nach dem Tod beginnt das Leben.
Schöner Gedanke -
doch ich glaub nicht daran.
Es hat noch niemals einen echten Beweis gegeben.
Es ist ein Strohhalm, an den man sich klammert.
Um seine Ängste zu besiegen.
Um das zu erreichen würde wohl fast jeder, ein Leben lang sich selbst belügen.
Ich wollte fest daran glauben.
Jeden Tag und jede Nacht.
Doch außer das ich noch wütender und trauriger wurde, hat das Glauben nichts gebracht.
So viele erhalten Zeichen und glauben daran!
Habe ich kein Zeichen verdient, und warum?
Und ich merke, daß ich nicht mit all den Fragen ohne Antworten einfach weiter leben kann.
Es gibt nichts, das mich tröstet, ich lebe in meiner stillen, schmerzverzerrten Welt!
Mein Herz will kämpfen.
Meine Seele sagt - "Nein",
Wofür das ganze?
Wo soll der Sinn in dem ganzen sein?
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