Gedichte über Gemeines - Seite 83

Fremdgänger

Ein alter Fuchs vom Ranzen kam
und eigenartig sich benahm.
Es piekt der Balg ihm so am Bauch
und weiter unten sticht es auch.
„Wieso verließ mich nur mein Sinn,
dass ich ´s mit einer Igelin,
die noch dazu im Winterschlaf,
es trieb? Ich bin ein dummes Schaf“.
Ein Rabe, der dies grade hörte,
und den das Jammern zudem störte,
der sagte: „wen das Alter biegt,
der nimmt doch alles, was er kriegt!“
„Vermeide jede weit´re Pein,
und laß das Sauigeln doch sein!“
Dies riet dem Fuchs der weise Rabe,
obgleich der auch kein Waisenknabe.
Fest steht jedoch, wer Sprünge macht-
so seitwärts- gebe besser Acht.

DES MENSCHEN KOPF BIRGT VIELE SINNE
EIN WICHTIGER HAT DAS DENKEN INNE
BEI DEM EINEN KOMMT NUR LOSES STROH,
LEERE WORTE, SEHR VAGE
BEI DEM ANDEREN FEIN GESCHNITTENES
DOSIERTES WORT ZU TAGE


AUCH POLITIKER REDEN VIEL, GAR VIELE TAGE
MEISTENS IST ES LEERES STROH,
GAR KEINE FRAGE
NUR WENIGE BEHERRSCHEN DAS GESCHLIFFENE WORT
DEN SINN DES LEBENS

MEIST WIRD NUR GEREDET... GEREDET.....
.
ALLES VERGEBENS

auch hier bei"Groß"


Sie hat auch ihn erwischt

Er sprach das Wort da immer wieder,
als Gedächtnisstütze vor sich hin.
Bisher half es, setzte sich nieder,
in jenem Raum, man hörte es drin.

Alzheimer eben, er ist betroffen,
die Krankheit hat ihn schwer erwischt,
und grad ist sie wieder offen,
die Türe, sein Gefühl gemischt.

Man sah`s ihm an, Hand an der Stirn,
als wollt er im Gedächtnis wühlen,
Finger kratzten an der Wand vom Hirn,
endlich, rannte zurück und:"Spülen!"

"Und jetzt wird schön geschoben!"

"Er steht, na, worauf wartest Du?"
Er sah sie an, es war im Auto drin.
"Hier ist kein Mensch, nur Waldesruh!"
"Na, schieben!""Schieben?""Ja, kein Benzin!"