Gedichte über Gemeines - Seite 55

Please stay on the line,
sind die gemein,was fällt denen ein.

2 Std.schon hänge ich in der Warteschleif,
Please stay on the line,meine Hände schon steif.

Nun schrie ich laut,hört endlich auf,
und siehe da,jetzt ist einer da.

Sagt freundlich zu mir,
sofort ist jemand für sie hier,
und wieder:
Please stay on the line.

Nun fällt mir nichts mehr ein,
schmeiß den Hörer auf den Boden,
das Kabel hat nen Knoten,
Telefon kaputt,
macht nur noch tut,tut,tut.

Please stay on the line
hat aufgehört,
nur auf dem Display erscheint,
Ihre Verbindung ist gestört.

Anne sitzt in der Wanne,
mit Gurkenscheiben im Gesicht,
ihr Mann erkennt sie nicht.

Steigt zu ihr ein,
denkt, das ist fein,
endlich kann ich mal bei einer Andern sein.

Bin ihr lange genug treu gewesen,
diesem alten Besen.

Ihr Körper mit Schaum bedeckt,
das Haar nach Honig schmeckt
bekommt ne Pfütze in den Mund, der alten Hund.

Du süßes Mägdelein, heut bist du mein,
meine Alte ist nicht da,
nun spielen wir ein Liebespaar.

Gerade als er wollte sie küssen,
hat Anne die Gurkenscheiben
von ihrem Gesicht gerissen.

Steig aus der Wanne,holt eine Pfanne,
schlägt sie auf seinen Kopf,
der noch vor Nässe tropft.

Wollst mich betrügen,
du alter Sack, sieh dich mal an
wenn du bist nackt.

Da würden sogar die Hühner lachen,
wenn du wolls´t mit ner Jungen knacken.

Ab morgen komms´t mir nicht mehr heim,
hast schon nen Platz im Altenheim.

Ich suche mir nen jungen Mann,
mit dem man noch gut reden kann.

Draußen vor der Tür,
steht schon einer der will zu mir.

Er steht nämlich auf einen alten Besen,
die mit Gurkenscheiben im Gesicht,
in der Wanne sitzt.

Alter Sack,nun hau schon ab,
ich hatte dich schon lange satt.

Würde gerne so handeln,doch traue mich nicht,
drum schreibe ich es,als Gedicht
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Treffe ich frühere Nachbarn,
nach langen Zeiten,und fragen mich,
was machen die Leiden?

Sag ich ihnen lachend ins Gesicht,
wer sind die Leidens,die kenne ich nicht.

Wohnten die mal bei uns nebenan,
müsste sie doch kennen dann.

Habe ja alle Nachbarn gekannt,
doch die Leidens sind mir
völlig unbekannt.

Wenn ihr sie seht,grüßt sie herzlich,
von mir,
unbekannterweise,
dann seh´n sie mich an,als hätt ich ne Meise.

Und denken,die ist ja schon so dement,
dass sie ihre Leiden,nicht mehr kennt.

Ge´h grinsend weiter,
weiß,sie meinten es nicht böse,
geht mir nur auf den Geist,ihr Getöse.

Bleibe immer freundlich dabei,
doch mit diesem Scherzen,
obwohl ich hatte Schmerzen,
umgehe ich,diese immer gleiche Fragerei.

Christoph schwört beim Psychologen:
Ich habe meine Frau noch nie betrogen
und auch nie angelogen.
Frauen sind mir gut gewogen.
Seit fünfzehn Jahren sind wir ein Ehepaar,
das ist wohl war.

Dann ist doch alles bestens mein Bester,
was wollen sie bei mir?

Hilf mir, ich vertraue dir!
Mein schwuler Freund hat mich betrogen,
ist heimlich in der Nacht aus unserer Wohnung, ausgezogen.
Er hat mir das Herz gebrochen,
ewige Treue mir versprochen.

Der Psychologe tief in sich versinkt,
dann in Bariton er singt.
Du hast Recht,
du bist ein hilfloser Tropf, ein Armer,
du bist ja auch wie ich ein warmer-
Bruder.
Ab heute lenke ich bei dir das Ruder.

Und schüttelt erhaben seinen studierten, weißen Kopf.