Gedichte über Gemeines - Seite 54

Die ältere Freundin vertraute ihr an,
das, was man nicht überall breittreten kann:
"Ich hab keine Kinder, das bleibt so, na klar,
obwohl ich schon sechs mal verheiratet war.

Ich hatte schon Männer verschiedener Sorten,
doch bin ich bis heute nicht schwanger geworden.
Nur dir, beste Freundin, vertrau ich es hier,
du wirst es kaum glauben, es lag nicht an mir.

Nun trink ein Glas Sekt mit, er ist gut gekühlt.
Mein erster, der Musiker, hat nur gespielt.
Der Optiker hat nur geguckt, wie man ahnt,
der dritte, vom Baufach, der hat nur geplant.

Der vierte, Politiker, der war gespalten,
hat immer versprochen, und nie was gehalten.
Der Tischler hat auch nichts zustande gebracht,
nur immer für andre die Wiegen gemacht.

Und Handwerker war auch mein sechstes Stück Mann,
der sprach immer: Morgen, da fangen wir an!"

(eine Jahreszeitendichtung)

Kühl ist die Nacht, die Sterne blinken,
zwei dünne Männer vorwärts hinken.
Über dem Land liegt Herbsteshauch.
Der Mond nimmt ab. Die Dünnen auch.

Weit hinten, nah des Tales Lauf,
steigt etwas hoch und hört nicht auf.
Steigt weiter, so wie Schluck um Schluck.
Das ist dann wohl der Lufthochdruck.

Im Wasser Wasserwellen wallen,
als wär ins Wasser was gefallen.
Und fällt und fällt. Was ist das nur?
Es fällt die Herbsttemperatur.

Ganz aus der Ferne ja da funkt
im Dunkeln so ein heller Punkt.
Er nähert sich wie Winterschein.
Das wird jetzt der Gefrierpunkt sein.

Noch kälter wird’s, die Sterne stieren.
Zwei dünne Männer heimwärts frieren.

Ich frag mich manchmal wer ich bin
.. les ich im Buch von Sarrazin
und halt die Zukunft in der Hand
.. von unserem deutschen Vaterland
les ich die Zeilen vom Verfall
.. sie sind schon spürbar überall
behält der Mann den Überblick
.. von Faulheit Trägheit Politik
wem denn die Arbeit wirklich nütze
.. lebt es sich besser von der Stütze
von Bildung und Gerechtigkeit
.. entfernt sich dieses Land so weit
sind es doch nur beschränkte Affen
.. die täglich ihre Arbeit schaffen
das weiß auch unsere Jugend schon
.. tut nichts für einen Mindestlohn
die setzen Leben in die Welt
.. versaufen dann das Kindergeld
mit Pornoheft und Zigaretten
.. wird rumgehurt in fremden Betten
lebt es sich köstlich von Hartz - Vier
.. dem täglichen Genuss von Bier
macht man sich dieses Land zu eigen
.. von den Migranten ganz zu schweigen
ihr könnt mich schlagen-treten-beißen
.. von mir aus das Gedicht zerreißen
doch die Kritik macht mich nicht schlapp
.. denn Deutschland schafft sich wirklich ab
am Sonntag dann Europawahl
.. für manche Länder hoff ich mal
gehören sie doch zu den netten
.. DOCH DUMMLAND IST NICHT MEHR ZU RETTEN ..

... Louis ...

Herr Stark macht seinem Namen keine Ehre,
sein Tun war ihm noch keine Lehre.

Gibt nur mit seinem Namen an,
meint dass er alle Frauen haben kann.

Doch keine geht ihm auf den Leim,
nach jedem Date´ sagen sie nein.

Trainiert nun täglich seine Muskeln,
geht ins Sonnenstudio,
aber auch damit,
macht er keine Dame froh.

Auch eine Singelbörse hilft ihm nicht,
weil jede schon vergeben ist.

Die Moral von der Geschicht,
baue nur auf deinen Namen nicht.

Würde Herr Stark vielleicht
Schwach nur heißen,
könnte es sein,dass alle Frauen sich
um ihn reißen.

Eine alte Kuckucksuhr,
hängt bei uns im Flur.
Geerbt von Oma,
der Kuckuck bringt mich noch
ins Koma.

Ständig geht ein Türchen
auf und er streckt sein Köpfchen raus.

Und immer kuckuck,kuckuck,
dann wieder vobei der Spuck.

So geht es Tag und Nacht,
nie müde,immer wacht,
und mich um den Schalf gebracht.

Die Uhr wäre schön,alt und edel,
wenn der Kuckuck nicht wäre,dieser Blödel.

Doch dann wärs keine Kuckucksuhr,
das ist sie mit dem Kuckuck nur,
die hängt bei uns im Flur.

Ich hatte sie so satt,stellte sie ab,
zog den Schlüssel raus,
warf in zum Fenster hinaus.

Jetzt hats sich aus gekuckuckt,
dacht ich mir,
doch die Uhr läuft weiter,
ohne aufgezogen,
auch der Kuckuck ist nicht ausgeflogen.

Jetzt greif ich zur Gewalt,
nehm den Kuckuck mit in den Wald.

Da kann er kuckucken so oft er will,
und bei uns ist´s es wieder still.