Gedichte über Gemeines - Seite 353

So mancher mit viel Temp’rament
rennt mit dem Kopf durch manche Wand.
Da er kein Wenn und Aber kennt,
ist nur das Eig’ne relevant…

Er tritt für seine Rechte ein,
verteidigt sie oft rigoros,
Gemeinschaft schreibt er jedoch klein,
die gilt für unsereiner bloß…

Für die Kollegin spring‘ ich ein,
es ist bereits das zehnte Mal,
ihr Kind sei „krank“, und ich knick‘ ein,
als „Kavalier“ gibt’s keine Wahl…

Das Kind ist gar nicht krank, oh nein,
es sitzt mit Muttern dort am See,
sie füttern Enten – wie gemein,
und dann sich selbst im Eiscafé…

Und Ali wirft mir an den Kopf:
„Du bist ein deutscher Idiot!“
Und ich – als gut erzog’ner Tropf,
ich nicke dankbar und devot…

Er meint es sicher gar nicht bös‘,
uns trennt doch nur Mentalität.
Drum wäre es auch skandalös,
käm‘ ich deshalb in Schwulität.

Ich bin ganz feste abonniert
auf „liebenswürdig“, „nett“ und „brav“.
Egal, was mir noch sonst passiert,
ich bleib‘ das schwarz-rot-gold’ne Schaf…

Versuche in neuem Element


aber noch ist man zuversichtlich

War zu erwarten, dass es geschiet,
wenn ein Nielpferd seine Bahnen zieht,
mit"Brettern"auf ner Ski da Piste.
Ja, wo will`s denn hin da, siehste?

Den Slalom hat es nicht gepackt,
naja, er war wohl auch beknackt,
der Versuch, ging halt nur gradeaus,
klappte halt nicht, kam bei heraus.

Ne Abfahrt schien ihm mehr zu liegen,
und die stehenden sollten kriegen,
naja Fahnen, quer im großen Maul,
ein neues Zuhause, es war was faul.

Denn natürlich war was zu beklagen,
die Geschmeidigkeit, um`s klar zu sagen.
Noch nicht genug für Kurven halt,
und Grunzen halte drunt aus dem Wald.

Unzufriedenheit auf beiden Seiten,
wie man hörte, fehlende Trainingseinheiten.
Doch von ungeeignet nicht ein Wort,
also fährt man mit Versuchen wohl fort?

Bald schneit es wieder hier auf Erden,
Frau Holle jedoch hat Beschwerden,
ihr Alter nagt an ihr doch sehr,
ein Praktikant muss deshalb her!

Nach Gold- und auch der Pechmarie,
da will sie eine Art Zivi.
Und da die Wahl auf mich jetzt fiel,
komm‘ ich als „Schneemann“ nun ins Spiel.

Frau Holle ist ein alter Drachen,
bei der hab‘ ich gar nichts zu lachen.
Denn was ich mach‘, nie ist’s ihr recht,
fühl‘ mich als unbezahlter Knecht…

Die Kissen schüttle ich zu sachte,
ihr Vorwurf, dass ich nicht drauf achte,
wohin die Federn fliegen, ist,
für mich als Zivi, großer Mist.

Ein Meister fiel noch nie vom Himmel,
Frau Holle, die hat einen Fimmel,
ich bin doch Praktikant , na ja,
nun schneit es halt in Afrika.

Auch Taj Mahal trägt „weiße Haube“,
erfroren liegt die Turteltaube
in Lanzarote auf ´nem Stein,
„Herr Holle“ kann ich niemals sein…

Drum hab‘ ich auf’s Paradekissen
vor lauter Wut hinein gesch……
Die gute Holle traf der Schlag
es grünt so grün der Weihnachtstag!