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Gedichte über Gemeines - Seite 344


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Sommerspaziergang

Der letzte Sommer war erbärmlich heiß
Wir fragten schon: „Was ist das für ein Scheiß,
Dass uns die Kälte nun ist ganz verwehrt,
Worüber wir uns sonst so gern beschwert?“.
Da saß ich draußen vor der Tür und sann,
Was ich wohl Schönes unternehmen kann.
Und da es völlig mir zuwider war,
Im Haus faul rumzuliegen immerdar,
So wuchs in mir nun langsam das Bestreben,
Bei einer Wanderung was zu erleben.
Ich fühlte Mut, mich in die Welt zu wagen,
Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen.
Ich packte also meine sieben Sachen
Um mich recht bald schon auf den Weg zu machen.
Dann ging ich los, die Straßen waren leer
Ich dacht schon niemanden zu treffen mehr.

Doch bald erkannte ich es ganz genau:
Dort vor mir wandert eine junge Frau.
Sie hatte langes haar, ihr Kleid war schick.
Sie schien perfekt für einen schnellen Flirt.
Und so beschleunigte ich meinen Schritt.
Ich näherte mich ihr dezent, damit
Es leichter falle, sie auch anzusprechen,
Gar später ein paar Bier mit ihr zu zechen.
Doch plötzlich wandte sie sich zu mir hin.
"Was haben Sie denn dabei nur im Sinn,
Schon ständig mir hier hinterherzurennen?"
Ich konnte nun ja ihr Gesicht erkennen,
Das von zerlaufner Schminke ganz verschmiert,
Und Pickel, überall positioniert.
Die krumme Nase und den fetten Bauch.
Ich sagte: "Ja, das frag ich mich jetzt auch."


So ging ich weiter in die freie Flur.
Durchschritt die grüne blühende Natur
Und als ich dann ein Stück vom Weg gegangen,
Da hielt ein Schäfer meinen Blick gefangen.
Er stand vergnügt inmitten seiner Herde
Besah sein Vieh mit ruhiger Gebärde.
Beeindruckt von der riesengroßen Menge,
Da fragte ich ihn, wie es ihm gelänge,
Die Schafe jedes Mal korrekt zu zählen
Und welchen Trick er dazu würde wählen.
"Das ist ganz einfach.", meinte er zu mir,
"Ich zähl' die Beine und teil' dann durch vier."
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In der Kneipe

Wir suchten neulich eine Kneipe auf
Um zu vollenden dort den Tageslauf.
Recht bald erreichten wir die Kneipe auch
Doch dort empfing uns Zigarettenrauch.
Der Schutz des Nichtrauchers war ausgehebelt,
Drum wurden wir mit Nikotin umnebelt.
Gleich an der Theke saßen paar Gestalten
Bei nahem Hinsehn immer noch die Alten.
Sie saßen dort wie jeden freien Abend
Ein jeder an nem Dutzend Bier sich labend.
Sie schienen alle sehr darauf bedacht,
Dass diese Kneipe tüchtig Umsatz macht.
Je später dann der Abend vorgedrungen
Wird dort mitunter auch mal laut gesungen.
Die Kameraden finden daran viel Gefallen
Sich gegenseitig Lieder vorzulallen.
Doch will ich dabei weiter nicht verbleiben
Die treuen Thekenbrüder zu beschreiben.
Bei ihnen schien kein Platz mehr frei zu sein
So gingen wir zu einem Tisch allein

An unserm Nachbartisch, da saßen drei.
Der eine ging aufs Klo. Die andern zwei
Erzählten sich derweil von ihren Söhnen:
"Mein Sohn ist Chef von einer superschönen
Und großen Firma. Er verdient sehr viel.
Drum war's für ihn ein leichtes Kinderspiel
Dass neulich seinem Kumpel er 'ne Yacht
So mir nichts, dir nichts als Geschenk gemacht."
Begann der Erste voller Stolz zu prahlen.
"Mein Sohn ist Anwalt. Die Klienten zahlen
So viel, dass es ihm gar nichts machte aus,
Zu schenken seinem Kumpel dieses Haus."
Entgegnet dann der Zweite, Stolz erfüllt,
Und deutet dabei auf ein Handybild
Mit einer großen Villa in der Mitte.
Dann kam auch schon vom Klo der Dritte.
Nachdem er wieder sich dazu gesellt,
Bekam auch er die Frage nun gestellt,
Wie es um seinen Sohn denn also stünde.
"Ihr haltet es bestimmt für eine Sünde.
Doch mein Sohn, der geht auf den Schwulenstrich."
"Du schämst dich seiner sicher fürchterlich."
Erwidern ihm die Freunde voll Entsetzen.
"Ach nein, er kann sich schon recht glücklich schätzen.
Denn zwei von seinen allerbesten Kunden,
Die haben wohl sehr viel für ihn empfunden
Und neulich ihn sehr großzügig bedacht:
Sie schenkten ihm 'ne Villa und 'ne Yacht."
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