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Gedichte über Gemeines - Seite 325


Ein ganz dringender Brief

Europa, mitten im Chaos ... ... anno 2015


Dear Mr. President, sehr geehrter Herr Obama,

Europa erlebt zurzeit ein kaum da gewesenes Flüchtlingsdrama.
Nun sollte man ja eigentlich vermuten,
einer wie du, der gehört schon zu den Guten,
und nicht zu den Barbaren, diesen Bösen;
dann lass uns das Problem doch gemeinsam lösen!
Aber nicht wie bisher mit deinen Killerdrohnen
Ausspähen, wo die anderen Killer wohnen.
Sondern endlich mal friedensnobelpreisgerecht
den Kriegsopfern beistehn, das wär mal nicht schlecht.
Und es wär auch zu schade, wenn von dem sogenannten Verursacherprinzip
am Ende mal gerade als abgedroschne Phrase der Name übrig blieb.

Wir träumen schließlich alle von einer besseren Welt,
wobei die Rolle, in der sich die USA am besten gefällt,
diesen Traum so wohl kaum jemals wahr werden lässt;
dennoch halten sie stur immer weiter dran fest.
An der Rolle als der selbsternannte Weltpolizist,
kümmert euch lieber endlich mal um euren eigenen Mist!
„I have a dream!“ – Traum geplatzt
„Yes, we can!“ – auch da gepatzt
Worin ihr aber richtig gut seid, und das, weil ungebeten,
gewaltsam andrer Leute Grund und Boden zu betreten.

Also, wie viele Flüchtlinge sollen wir euch jetzt schicken?
Oder wollt ihr euch etwa weiter vor jeder Verantwortung drücken?
Das sind schließlich auch eure Opfer, um die es hier geht,
denn daran habt ihr ja schon immer ganz gerne gedreht:
An der Spirale der Gewalt, aus völlig eignen Interessen.
Darüber kann man eben halt auch die Moral schon mal vergessen.
Und dann lehnt ihr euch zurück und macht’s euch erstmal bequem.
Und schon ist das alles plötzlich nicht mehr euer Problem.
Da seid ihr sehr konsequent und macht ganz einfach den Sack zu,

vielen Dank, Herr Präsident, mit besten Grüßen – und „Fuck You!“
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Glück des Stärkeren

Ich grinse wenn ich euch so seh´,
ihr Maden dort im Becher
Ihr bringt zwar Glück mir, doch oh weh´,
kommt dennoch unter´s Messer
Dies fett sich windende Gewürm
ziert trefflich blanken Haken,
die Spitz´ ins Fleisch, es trieft hervor,
wie heißes Fett vom Braten

Ich fütt´re an, ihr Fischlein seht
gedeckt ist eure Tafel
Schlagt euch die Bäuche nur recht voll
im Strom der klaren Havel
Leb´ wohl Getier, ich packe an,
die Rute auszuwerfen
ein Widerhaken hindert dich,
den Hauptgang zu entwerten

So plumpst du in den kühlen Fluss,
sinkst dampfend warm zu Boden,
gewürzt, garniert, mit Dip verziert
nahm ich dich aus dem Ofen
Der Fische wilder Flossenschlag
dich hoch erfreut begrüßet
Im Ernst! Solch´ lecker´m Engerling
sich keiner hier verschließet

So segelst du zum finster´n Grund
es mehr´n sich die Attacken,
die Därme baumeln kunterbunt
um Schulter dir und Nacken
Schon dämmerst du in Einsamkeit
am grünen Algenboden
ein langes Etwas sich da naht
und Schnüre dich umwogen

Da plötzlich blitzen Augen auf,
die Dunkelheit verschlingt dich
Der Braten selbst stößt sauer auf,
dem Räuber, denn er sticht
Ich zerre ihn vom Mittagstisch
herraus aus seinen Träumen,
ein leerer Stuhl nur bleibt zurück,
die Gischten wütend schäumen

Mir selbst bereite ich ein Mahl
aus seinem zarten Fleische
Kartoffeln, Butter, wunderbar
zur Freude mir´s gereiche
Zum Glück steh ich an höchster Stell´
in dieser Nahrungskette
wer weiß, wer andernfalls nun mich
vom Tisch gezogen hätte?!

(C) Lars Abel
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