Gedichte über Gemeines - Seite 326

Einst schien die Welt für Else fade,
deshalb griff sie zur Schokolade.
Die Endorphine schrien: „Hurra!“
auch Else fand es wunderbar…

Egal ob Nougat, Nuss mit Rum,
sie kümmerte sich nicht darum,
wenn’s auf der Zunge zart zerging,
ein unbeschreiblich‘ Glück anfing.

Das war der Kick, den sie genoss,
seitdem sie gar nichts mehr verdross…
Dann gab die Else ihre Hand –
na? Einem Schokofabrikant!
Der trug sie stets auf süßen Händen,
das Naschen wollte gar nicht enden.

Natürlich gab’s auch Konsequenzen
bei all den fettigen Essenzen
ging Else auf wie Hefeteig
und dann trat noch der Darm in Streik…

Die Not-OP ging glatt daneben,
so kam sie um ihr süßes Leben.
Auf Elses Grabstein ist zu lesen:
„Sie war ein ritter-sportlich‘ Wesen!“

Oh, was muss man oft von bösen
Witwen hören – und auch lesen…
Wie vor allem hier von dieser,
Witwe Bolte – geht’s noch fieser?

Die – anstatt den Mann zu pflegen
und die Hühner wohl zu hegen,
allesamt in dunkler Nacht,
mir nichts dir nichts umgebracht…

Dazu war die böse Frau
nämlich noch besonders schlau.
Darum konnte sie es wagen
Max und Moritz anzuklagen!

Und seit hundertfünfzig Jahren*
hat es nie ein Mensch erfahren,
welche Schandtat einst passiert.
Wilhelm Busch wär‘ irritiert…

*1865 erschien die erste Ausgabe
von Max und Moritz

Jeder Frau im Dorfe kannte
Schneider Böck – der ständig „brannte“.
Reife Damen, junge Mädchen,
in den Dörfern und dem Städtchen,
hat er stets mit Wohlbedacht
immer wieder angemacht.

Auch der braven Genoveva
und der sündhaft-schönen Eva
rückte er an Ort und Stelle
sehr intim auf deren Pelle.
Wann, wie oft und wo es sei,
vorne, hinten – einerlei…
Jede Scham war überschritten,
selbst die Nonnen ham gelitten…

Und im Dorf, hinauf, hinunter,
trieb’s der Schneider immer bunter.
Hoch war seine Frau zu preisen,
stieß ein heißes Bügeleisen
in des Gatten Schritt hinein,
da ließ Böck das „Mausen“ sein.
Und seit hundertfünfzig Jahren *
hat man dies noch nie erfahren:
Böck, der hatte ständig „Bock“,
Wilhelm Busch bekäm‘ ´nen Schock…

*1865 Erstausgabe von Max und Moritz

Also lautet der Beschluss,
dass der Lehrer prügeln muss…
Nicht allein das ABC
tat dem Schüler wirklich weh…

Zucht und Ordnung mussten sein,
Lehrer Lämpel, dieses Schwein,
hat zum Rohrstock oft gegriffen
und die Kinder „abgeschliffen“…

Damals war ein Kind nichts wert,
Lehrer Lämpel – hoch geehrt,
gab sich ehrlich, fromm und bieder,
spielte Orgel – immer wieder…

Doch die Strafe für sein Schlagen
lag ihm lange noch im Magen,
Flintenpulver hat gekracht
und den Lämpel platt gemacht…

Max und Moritz, diese Buben,
brachten „Schwung“ in seine Stuben,
straften Lämpels Diktatur
auf die wirklich harte Tour…

Und seit hundertfünfzig Jahren
haben wir erst jetzt erfahren:
Lehrer Lämpel war ein Schwein,
Wilhelm Busch erlag dem Schein!