Gedichte über Gemeines - Seite 314

Ich ess‘ schon lang kein Rind und Schwein,
stopf‘ Veggie-Burger in mich rein.
Dazu back‘ ich mein eignes Brot,
so komm ich niemals aus dem Lot.
Pullover sind nur selbstgestrickt,
wenn es auch oftmals kratzt und zwickt.

Ich setz‘ mich für den Tierschutz ein,
denn Tiere quälen ist gemein!
Hab Nerze vor dem Tod bewahrt
und mir den Kopf total enthaart.
Das mache ich nur aus Protest,
damit sich’s „grüner“ leben lässt!

Bei Demos bin ich stets dabei
und dann verteil‘ ich Hirsebrei.
Ich selbst hab‘ ihn zumeist erbrochen,
wenn ich nur kurz daran gerochen…
Dann meldet sich die Fleischeslust
und ich bekomm‘ gehörig Frust!

Den Metzger Maier bracht‘ ich um,
war nur ein Schlachter – und recht dumm…
Der Kerl macht nie ein Tier mehr kalt,
nun – manchmal braucht man halt Gewalt…
Denk‘ ich an all der Tiere Qual,
dann werd‘ ich auch mal radikal!

Zur Zeit kommt wieder mal ins Spiel,
manch‘ Grüner wäre pädophil.
Zuerst konnt‘ ich es gar nicht fassen –
dann hab‘ ich mich kastrieren lassen.
Denn das war schließlich meine Pflicht,
Ihr seht: Mehr „Grün“ geht wirklich nicht…

und:
ein erschrockener Wattwurm



"Ja, watt, watt, watt, nur`n
Wattwurm, oder Watt?"



Ja, meingott, warum rennt er so,
es heißt doch wohl Wattwandern?
Er sah ihn zuerst, und er war froh,
erzählte er später da den Andern.


Ja, er sah zwar aus wie`n Schwein,
doch hatte Leben halt ja gerettet,
versank tief in den Matsch hinein,
und man hatte auch schon gewettet.


Schafft er`s, oder schafft er`s nicht?
Naja, er ist drin im Tierschutzbund,
und die Möven waren schon ganz dicht,
für ihn,"zum Hechten"halt ein Grund.


Sollt nicht sterben, das Würmchen da,
zur Nahrung werden für so`n "Biest",
Er umfasste mit der Hand ihn."Jaaaah!"
und hatte es der Meute so vermiest.


Sein Aussehen spielte da keine Rolle,
ein Leben gerettet ja, wie gesagt.
Doch dem Wurm ging`s nicht so dolle,
meinte er."Starb wohl an Herzinfarkt?"