Du gießt herab wie Regen
und fließt über Haut und Haar,
durchdringst jede meiner Hüllen,
durchströmst mich ganz und gar.
Raubst mir einem Sturme gleich
den Atem, treibst die Tränen mir
in die Augen – und ich schreie,
doch es verhallt mein Ruf nach Dir.
Herab brennst du und deine Glut
versengt wie Sonne den Verstand.
Traumbildbunte Bilder gaukelst du,
kein Schatten wirft mir deine Hand.
Leise rieselst du hernieder,
wie Schnee auf meine Augen blind,
die auf dein Bild in meinem Geist
doch stets nur ausgerichtet sind.
Nächtens bist der hellste Stern
du – mein Tor zur Anderswelt.
Bist meiner Seele Hüter,
der mich in seinen Händen hält.
© Anouk Ferez, Oktober 2014