Gedichte über Gefühle - Seite 1838

Wenn man will jemanden aufheizen,
sollte man nicht mit Reizen geizen.
Ich und Reize? Bestimmt nicht.
Jede Frau kommt sich vor wie ein kleines Licht.

Manche findet ihre Brüste zu klein.
Andere verfluchen Haare am Bein.
Die Dritten meckern über ihre Nase.
Die Vierten haben eine schwache Blase.

Manchmal fühle ich mich so, als komme alles bei mir zusammen.
Meine Ängste jemanden zu verlieren kann ich damit nicht bannen.
Etwas anders ist es bei meinem Mann.
Es gibt kaum ein Tag wo er nicht kann.

Denn er nimmt mich so wie ich bin.
Mit all meinen Fehlern die sind an und in mir sind.
Er geht nicht nach Schönheit sondern was im Kopf steckt.
Genau deswegen hat er ja bei mir damals das Interesse an ihm geweckt.

Und trotzdem schaue ich immer öfters auf meine Figur.
Langsam werde ich in dieser Hinsicht ziemlich stur.
Ich gehe nun schon öfters spazieren,
hoffe das mein Körper langsam anfängt zu reagieren.

Ich wünsche mir einen flacheren Bauch.
Mein Hintern könnte kleiner sein auch.
Doch sind dies nur überflüssige Gefühle.
Ich muss ja nur meinem Mann gefallen.

Liebe - ist ein Muss im Leben,
mit ihr wird manches Ziel erreicht,
Liebe nehmen, Liebe geben,
dieses Spiel ist kinderleicht.

Glaube - ist es bei den Menschen,
der ihren Weg durchs Leben bahnt,
Glaube und ein gutes Händchen,
schafft weit mehr, als mancher ahnt.

Hoffnung - heißt nach vorne blicken,
nur so kann sie die Rettung sein,
jedes Leid wird schnell ersticken,
was folgt, ist heller Sonnenschein.

So steht dem Glück nichts mehr im Weg,
es ist tagtäglich auf dem Sprung,
drei Worte sind dafür Beleg,
Liebe - Glaube - Hoffnung.

© Horst Rehmann

Als Junge nahm ich Deine Hände,
Du warst für mich das größte Glück.
Die Kinderzeit ist längst zu Ende,
nach vielen Jahr’n komm‘ ich zurück.

Wir sind unendlich stumm gewesen,
die Trauer ließ uns ganz allein.
Hab‘ Deine Briefe oft gelesen
und konnte doch nicht glücklich sein…

Nun steh‘ ich vor der letzten Stätte
und sprech‘ in stillem Schmerz mit Dir.
Du liegst im kühlen Grabesbette,
ich bitte Dich: Verzeihe mir!

Vergib mir all die vielen Worte,
die Worte, die ich nie gesagt,
ich sag‘ es Dir einst an der Pforte
wie sehr das Schweigen mich geplagt.

Ich sehnte mich nach Deiner Nähe
denn dunkle Zeiten gab es oft,
wenn ich die Kindheit vor mir sehe,
hab' Liebe schmerzvoll ich erhofft…

Dein Kind bin ich ja stets geblieben,
war’n wir uns auch schon lange fremd,
die Sehnsucht hat mich hergetrieben,
der Schmerz – den jeder von uns kennt…

Und nun – schlaf' gut – fühl‘ Dich geborgen,
ich neh’m Dich fest in meinen Arm.
Ich komme wieder – bald – schon morgen,
von jetzt ab schweigen Leid und Harm…