Der Ruhestand und die Leere

Ein Gedicht von Jürgen Richter
Das Loch ist schwarz, tief und leer,
bei mir ist es vieles mehr.
Hätte ich nicht gedacht, es entstand,
beim Eintritt in den Ruhestand.

Von der Mühe der Arbeit befreit,
dachte ich , nun hast du Zeit.
Diese sinnvoll zu füllen ist schwer,
mit blindem Aktionismus und mehr.

Doch irgendwann die Erkenntnis auftaucht,
du wirst nicht mehr gebraucht.
Dann griff die Leere mich an,
machte aus mir einen hilflosen Mann.

Eine schwarze Hand griff nach meiner Seele,
es schnürte mir die Kehle.
Zerrte mich in den Abgrund
und hielt mir zu den Mund.

Niemand hörte mein Hilfeschreien
und konnte mich befreien.
So bin ich unendlich tief versunken,
bin fast ertrunken.

Doch eine Hand packte mich
und sagte, ich habe Arbeit für dich.
Das Loch ist nun verschwunden,
ich habe wieder Beschäftigung gefunden.

LE 07.01.2016

Informationen zum Gedicht: Der Ruhestand und die Leere

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07.02.2016
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