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Gedichte über das Gedicht - Seite 158


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Loslassen

Manchmal passieren Dinge, die weh tun und dein Herz in Stücke zerreißen lassen,
Aber bitte tue nicht diesen Fehler und fange an jeden Tag dafür zu hassen;
Es ist oft nicht leicht das Licht am Ende des Tunnels zu sehen, wenn du dort allein bist,
Wenn du das Gefühl hast, dass Aufgeben deine einzige Perspektive ist;
Sei es, weil ein Mensch gegangen ist, den man so geliebt hat,
Von dem man wusste, dass er immer mit einem lacht;
Aber dann dieses „immer“ einfach gegangen ist,
Und du dich fragst, was du eigentlich noch bist;
Oder weil du enttäuschst wurdest und es einfach nicht glauben kannst,
Du daran verzweifelst, dass du dich vielleicht in alles verrannst;
Und plötzlich gibt es nichts mehr, woran sich festzuhalten noch lohnen würde,
Dein ganzen Leben nur noch eine einzige Hürde;
Ein Meer aus Schmerz, Verzweiflung und Wut, das zu implodieren droht,
Du denkst, dass keiner dich versteht in deiner größten Not;
Und du trägst deine Maske Tag für Tag,
Zeigst niemand Schmerz und Leid, ganz egal, was auch kommen mag;
Hältst deine Fassade aufrecht, ohne zu merken, dass du kaputt gehst,
Dass du jeden Tag mehr auf wackligen Beinen stehst;
Dein Kopf versucht weiterhin den Weg durch die Wand zu suchen, obwohl die Tür gar nicht weit ist,
Aber das merkst du nicht, weil du letztendlich nur auf diese verdammte Wand fixiert bist;
Du musst loslassen, auch wenn es dir noch so schwer fällt,
Du wirst anders nicht durchkommen, du kannst es nicht sein, dein eigener Held;
Gib dir einfach bitte eine Chance wieder du selbst zu sein,
Dass am Ende nicht alles überdeckt wird von deinem blendenden Schein;
Natürlich wird deine Vergangenheit immer Teil von dir bleiben,
Du kannst diese Seiten aus deinem Lebensbuch nicht einfach rausreißen oder überschreiben;
Aber du musst zulassen, dass deine Wunden zu Narben verheilen,
Du darfst nicht in deinem Schmerz ertrinken und dort für immer verweilen;
Es ist schrecklich Menschen zusehen zu müssen, wie sie sich in den Abgrund stürzen und denken, es geht nicht mehr weiter,
Der Graben zur anderen Seite wächst mit der Zeit immer breiter;
Man kann Vergangenes nicht rückgängig machen, das geht einfach nicht,
Aber es verlangt ja auch keiner von dir, dass du irgendetwas vergisst;
Du musst nur lernen zu akzeptieren und zu verstehen,
Dass es manchmal notwendig ist einen neuen anderen Weg zu finden und ihn dann zu gehen;
Verliere nicht die Hoffnung, halte durch, auch wenn du manchmal an Besserung nicht mehr denken magst,
Aber ich weiß, dass du das schaffen kannst und nicht versagst;
Niemand kann dir die Tage zurückbringen, an denen alles noch anders und gut war,
Aber wenn du dafür kämpfst und es zulässt kommen irgendwann wieder solche besseren Tage, ich hoffe dir ist das klar;
Vielleicht musste einfach alles so kommen, wie es gekommen ist,
Aber das ändert nichts an der Person, die du wirklich bist;
Ich wünsche dir einfach, dass du diese Hürden überwindest und es bald schaffst wieder mit einem ehrlichen Lächeln zu leben,
Und ich bin mir sehr sicher, es gibt viele, die würden einiges dafür geben;
Du solltest nie vergessen, dass es immer Menschen gibt, denen du wichtig bist, in guten wie in schlechten Tagen,
Die deinen Schmerz ein Stück weit auch immer in sich selbst tragen;
Auch wenn du es nicht glaubst, sie gehen deinen Weg mit dir, selbst wenn du denkst alles gibt keinen Sinn und dein Leben ist fahl und leer,
Wenn du es zulässt werden sie dir helfen für ein paar Augenblicke glücklich zu sein und diese Augenblicke werden dann Tag für Tag ein bisschen mehr.
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Gelber Schleim

Man sollte meinen umgeben von Nichts verspürt man Genugtuung.
Sollte man wirklich.

Vermeintlich trockene Wut auf dem Zahnfleisch tut sich dennoch wieder auf und man kaut auf ihr herum, bis dieses gelbend klebrige Etwas deinen Hals zukleistert und du nur noch die Wahl zwischen dauerhaften Bauchschmerzen oder dem Ausspucken zum Besten geben kannst.

Geht man tief in sich und beginnt alles um sich wahrzunehmen, weiß man um diesen Schleim bescheid. Ich oszilliere von manischen Zuständen hin zur Traurigkeit und Aggression. So täglich hangelt man sich voran. Wofür das alles eigentlich?

Mein Zorn wird mittlerweile überhaupt nicht mehr von den moralisch toten Umständen dieser Welt geweckt, dagegen härten sie dich schließlich schon seit deiner Kindheit ab. Im Fernsehn. Tag ein, Tag aus. Wie die Sonne untergeht, geht sie auf. So zeigen sie dir den wüsten Treibsand der uns umgibt. Es muss dramatischer sein. Heftiger. Obszöner. Sonst schaut sich das Elend keiner an. Sonst kratzt es keinen mehr, wie ein Stein im Schuh, an den man sich gewöhnt hat.

Was in mir tatsächlich lodernden Hass weckt, welcher mich dann stoßhaft wie mein Atmen verlässt, ist aufgesetzte Schönheit. Besser kann man nicht beschreiben, wie es um unsere Gesellschaft bestellt ist. Die Falschheit in ihrer Gänze, welche dich wie das kalte Nichts in ihr Vakuum zieht, bis du daran erstickst und als Durchschnittsmensch neugeboren wirst.

Als wäre das Leben ein Einkaufspalast, in dem dir nutzlose Gegenstände verkauft werden. Während du nur zum Bummeln verdonnert bist. Verdonnert scheint mir das richtige Wort. Selbst in dieser Welt wäre ich misanthropisch. Selbst in dieser Welt gäbe es Menschen, die sich um die Nutzlosigkeiten streiten und sich parallel dazu führend von den Fahrstuhltreppen durch ihr Leben treiben lassen.

Ich denke. Ich denke, ich mag einfach keine Schafe. Dann kommt der ausgespuckte Schleim wieder hoch und der Bauch schmerzt für Monate, bis mein exzentrisches Wesen dem Kotzen wieder nachgibt.


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