Gedichte Über Gedanken - Seite 492

Hinterm Horizont geht`s weiter, glaube ich
und so versuche ich, dir diesen Weg mit Träumen zu pflastern…

Keiner weiß, wie es geht, das Sterben.
Es gibt keinen Lehrgang, kein Training, keine Schulung.

Wie geht sterben?
Keine Ahnung.
Nicht mal eine klitzekleine…
und ich habe das Gefühl, auch du weißt es nicht…

Ich bin neben dir
und fühle mich so unendlich hilflos…
Was kann ich tun?

So stelle ich mir vor….
wenn`s soweit ist
(sollte ich es merken)
oder vielleicht auch schon vorher,
also am besten JETZT….
Bitte ich…
den Regen, dich zu waschen, damit alles Schwere von dir abfällt…
die Sonne, dir Licht zu schenken, damit du den Weg erkennst…
den Wind, dein Turbo zu sein, damit du besser vorwärtskommst…
das Feuer, dich zu wärmen, falls es dir zu kalt werden sollte…
die Wolken, dich zu tragen, falls das fliegen noch nicht so funktioniert…
die Erde, dich loszulassen und gleichzeitig das, was von dir bleibt, wieder in sich aufzunehmen…
alle, die dich begleiten wollen, tragen wollen – dir ganz nahe zu sein…
und den Himmel, dich aufzunehmen….

So
könnt`s ein wenig leichter gehen…
Stell ich mir vor…
Wünsch ich mir…
Für dich….

© A. Namer

Gnadenlos ehrlich
kommt mir gerade in den Sinn.

Warum ist es so schwer, bei unseren Gefühlen, Wünschen, Träumen,
bei dem, was wir sind - gnadenlos ehrlich zu sein?
Warum spielen wir Rollen?
Im Augenblick des Todes - spielt es keine Rolle mehr.
Keine Rolle mehr, wer wir gerne wären.
Keine Rolle mehr, wie wir gerne wären.
Keine Rolle mehr, was wir hätten haben wollen.
Keine Rolle mehr....gar nichts mehr...
Wir sind dann einfach das,
was wir sind.
Pur.

Dann ist es wohl möglich,
gnadenlos ehrlich zu sein.

Wie oft versuchen wir mit Humor
aus einer Verletzung, Krankheit, Schmerzen...
etwas zu zaubern,
worüber wir lächeln können?

Es ist beschissen....absolut beschissen, sich so zu fühlen,
wie man sich manchmal fühlt
und es bleibt beschissen - egal wie sehr wir versuchen,
uns etwas anderes einzureden.
Wir fühlen, empfinden es in dem Moment so und somit ist es dann gerade so.

So manches ist nicht zum Aushalten....ganz einfach nicht zum Aushalten...
jedenfalls nicht allein.

Dann ist es gut, wenn jemand sagt:
Du -
ich bin da.
Wenn du magst
sei gnadenlos ehrlich
kotz dich aus
wein dich aus
brülle und weine
sei verzweifelt
wütend
hassend
was auch immer.

Du
ich bin einfach da.

Es wird leichter,
wenn einfach
jemand da ist.

© A. Namer / aus 2016 / überarbeitet

Wolkenloser Himmel,
alles erstrahlt in leuchtenden Farben,
nehme so vieles intensiver wahr,
gedankenlos, gehe ich durch das Leben.

Erlebe viele schöne Abenteuer,
mit meinen besten Freunden,
draußen in der Natur,
genießen unsere Freiheit.

Durchbrechen die Stille,
mit enthusiastischer Freude,
lachen, bis uns der Bauch weh tut,
gehen heim, wenn die Lichter angehen.

Begleitet von meiner blühenden Fantasie,
rette ich mit Helden die Welt,
Träume werden zur Realität,
ohne, dass uns die Zeit aufhält.

Sommernächte im Garten verbringen,
mit leuchtenden Augen,
nach Glühwürmchen schauen
und dem Zirpen der Grillen lauschen.

Mit ein paar Pfennige in der Hand,
zum nächsten Kiosk gerannt,
eine Tüte mit Süßigkeiten gefüllt,
geht der Tag erst richtig los.

Anime Intros lauthals mitsingen,
mich in deren Charakteren wiederfinden,
sorglos in voller Blüte,
meine Kindheit zelebrieren.

Blicke ich jedoch zurück.
In meinem Herzen ein Stich,
weil es nicht mehr so ist.

© Lily .N. Hope