80 Jahre las in dem Gedicht ich eben
sind dem Horst Reiner genug zum Leben.
Noch hat auf dem Kopf er Haare.
Andre merken über viele Jahre
garnicht mehr, dass sie noch leben.
Und das nennt Demenz man eben.
Horst kann über alles noch berichten
und ganz leise auch noch dichten.
Und er hofft der Sensenmann
erkennt auch seine Leistung an.
Drum wünscht er sich noch ein Weilchen
Sonne für sich und die Veilchen,
die er eines Tages, irgendwann,
dann von unten gießen kann.
Wenn man seine Jahre misst,
er vielleicht der Älteste ist.
Durch den Schutz der Daten
wird es uns jedoch nicht verraten.
Doch ich sage es ganz offen,
viele in unserem Kreise hoffen,
dass er weiter nach Gedichten strebt,
denn nur wer dichtet, auch noch lebt.
12.09.2018 © W.R.Guthmann