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Gedichte Über Gedanken - Seite 434


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Die (fast) sinnfreie Intelligenz

Das Abstraktionsvermögen ins Ideale steigern,
die konnotativen Ebenen der Zeichen, der Sprache, mit dem Bewusstsein
in aller Konsequenz erschließen,
um sich dann dem Sinninhalt „Univers“ zu verweigern
oder ihn möglicherweise zu akzeptieren … ?

Eigene Schöpfungen kreieren,
zu eigenen Konstruktionen greifen,
Materie formen
und übersehen, dass es Materie ist:
Beim Bütterken machen zum Beispiel.

Das Denken versuchen,
so gegenstandslos wie möglich!
Bewusstsein prägen,
da wo es prägbar ist,
um dann in kontrollierte Vergesslichkeit zu geraten.
Niemals hungrig sein
ohne zu dursten.
In Liebe leben
ohne missachtet zu werden, diktiert die Angst dazu.

Vergangenheit mathematisch verschlüsseln und verschließen,
in biologischem „Licht“ speichern.
Die Zukunft rhetorisch als Sonderfall abhandeln und
genau wissen, was man glaubt, wenn man denkt,
man wüsste was los ist.

Bedeutet Gegenwart auch gegenwärtig?

Wonneträume für sich selbst verwirklichen und teilen.
Machtvoll ohne Bewegung,
ohne Tun,
ohne Ton.
Die Logik als Logik verstehen,
die Sterne als Sterne wissen:
Beides deucht Absolut und ist als solches möglichst unverschmutzt zu belassen.

Der Schwerkraft ein Schweben abtrotzen,
ohne gefährdet zu werden:
Durch Arroganz,
durch senile Subtilität,
durch dumme Fragen.

Durch herzloses Lachen
das Lachen zu verlieren
und plump aufs Gesicht zufallen.




Ein eigenes Schema entwerfen,
eine eigene Masche,
die immer zieht.
Eigene Zitate prägen
und verklängen sie ungehört,
genau wie man die Welt bereichert,
weil man sich selbst reich fühlt,
ohne dass es jemand merken muss … .


Alles zu Wissen,
wenn es doch keiner weiß und es um nichts geht!
Nicht unter Weltliches geraten durch sinnlose Taten,
lieber Freundschaften veredeln ohne große Muskelkraft.
Träume leben, die man sich selbst erdacht hat,
wenn sie doch schön sind und niemandem weh tun!

Den Lieben die Gegenwart einräumen, sie um das Leben bereichern:
Den Anderen das Andere, das Jenseits und das Vergessen.

Wo stehen wir?


© Auris cAeli (Anno 1993)
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