Ich kann fliegen
Ein Gedicht von
Anita Namer
Aus dem Nest gefallen,
am Boden.
Wissend
Flügel zu haben
Nicht wissend,
wie fliegen geht.
Ängstlich,
starr.
Was gibt es für Gefahren?
Wem kann ich vertrauen?
Wohin geht mein Weg?
Ungewissheit
Ratlosigkeit
Soo viel Fremdes, Neues.
Ich strecke mal meine Flügel aus,
flattere ein wenig.
Uups…
Ich heb ja vom Boden ab???
Was ist das?
Startschwierigkeiten.
Genauso schnell geht`s wieder nach unten.
Wie hat das jetzt funktioniert?
Keine Ahnung.
Wenn ich mich nicht bewege, bleibe ich wo ich bin.
Gefährlich.
Schnell bin ich zu Fuß nicht!
Was tun?
Mich wieder und wieder erinnern,
dass ich Flügel habe
und lernen kann, sie zu benützen.
Auch, wenn ich auf die Nase falle,
abstürze.
Aufstehen,
ausschütteln,
mit den Flügeln schlagen
und mich zum Himmel erheben.
Auf meinen eigenen Schwingen,
mit meiner eigenen Kraft,
mit meinem Vertrauen,
in mich
und in alles, was mich trägt.
Guten Flug!!!
© A. Namer
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