Gedichte Über Gedanken - Seite 418

Du entstehst aus einem Löwenzahn….
Vielleicht - will er seinen Horizont erweitern?
Die ganze Welt entdecken?
Er bildet ..…diese vielen kleinen „Samen.“

Pusteblume…du bist wunderschön anzusehen….ein großes Ganzes – und doch – aus unzähligen kleinen Teilchen.
Bis der Moment kommt….wo diese in „alle Winde zerstreut“ werden.

So manches Samenkorn – fällt auf fruchtbaren Boden – und bildet wieder neue Samen.

Ein anderes….fällt ins Wasser….gerät in wilde Strudel,
dann wieder in seichtes Wasser…und schließlich und endlich findet es ein Ufer, wo es anlegen kann.

Wieder ein Samenkorn…fällt auf trockenen Boden…..dürstet….bis plötzlich Regen fällt und ihm ermöglicht zu wachsen.

So manches mal – vergisst ein Samenkorn…dass es aus der Einheit eines Löwenzahns kommt….vergisst gar…was es ist…
Vielleicht – bis es ein anderes sieht….und sich erinnert?

Manche Samenkörner fliegen weit weit weg…und andere bleiben ganz nah am Ursprung….

Pusteblume….

© A. Namer 05/2013

Rap 1


Am Abend, dort wo sie stehn und die Bäume betrachten, dort sitzen wir, trinken Wein und Regen,

betrachten den Himmel, schmachten, und trachten nach dem Leben.

Auf den Dächern der Häuser, ganz oben, wo die Spatzen schwatzen, sitzen wir und reden; von den

Häuserwänden, die Dächer schimmernd im Regen, wir reden, sitzen unter unsern Regenschirmen, leben!

Leben, ein Buch mit sieben Siegeln, ohne Regeln! Ein Regelwerk, das ohne Worte spricht und seine

Regeln manchmal selber bricht; ein trachten nach dem Leben, wenn wir durch die Großstadt segeln, ein

Hoffen ohne Morgen, wenn wir uns die Worte borgen, sprechen, reden ohne je zu geben, die Worte

brechen und/ doch es ist nie vorbei; denn es ist alles ein trachten nach dem Leben leben!

Wir sitzen auf den Dächern, am Abend, wenn die Himmel verblassen, wir sitzen dort und reden, trinken

Wein und Regen, betrachten die Dächer und leben, nein trachten nach dem Leben!

Es ist am Morgen, bevor die Sorgen entstanden und entschwanden, bevor das Leben begann, im goldnen

Schein der Sonne; es ist am Abend, bevor die Schatten entschwinden und die Ängste der Nacht uns an die

Häuser binden und entschwinden, im nichts der Dunkelheit, egal! es ist immer Regen, und wir sitzen und

reden, oben auf den Häuserdächern, trinken Wein und leben!

copyright Lilly Lime