Der Stuhl

Ein Gedicht von Anita Namer
Er steht einfach so da.
Er kann alleine stehen.
Wir glauben zu wissen, wofür er gemacht ist.
Es kann, muss sich aber keiner auf ihn setzen.
Viele gehen vorbei.
Wartet er?
Oder genießt er einfach sein „da-Sein“?
Keiner weiß es so genau…
Erfüllt er seinen Zweck auch, wenn sich im Laufe seines „Lebens“ keiner auf ihn setzt?
Sieht doch schön aus, so…?
Man könnte einen Blumentopf auf ihn stellen….
Oder vielleicht ein paar Taschen abstellen…
Er könnte aber auch einfach so da stehen….
Wir könnten ihn verzieren, anmalen, Bänder an ihn binden…
Hochheben?
Wegtragen?
Wer ihn wohl hingestellt hat?
Will er woanders sein?
Sein Anblick ist schön.
Warum ist er grün?
Er ist aus Stahlrohr, könnte aber auch aus Holz sein, oder Plastik, oder…
Seine Sitzfläche ist aus Stoff, könnte aber auch Leder oder sonst was sein…
Was passiert mit ihm, wenn es regnet?
Ob ihn jemand rein holt?
Wie sieht er wohl in ein paar Jahren aus?

Ist er ein Stuhl, weil wir ihn so nennen?
Vielleicht wäre er sonst einfach ein Gegenstand aus Stahlrohr, Stoff und ein paar Schrauben…
Offen für alles…?

So ungefähr – könnt`s auch mit uns sein…

© A. Namer

Informationen zum Gedicht: Der Stuhl

31 mal gelesen
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01.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anita Namer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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