Gedichte Über Frühling - Seite 137

Wie kaltgrau ist der Winter doch, so öde und so leer
Im Gedanken wünscht ich mir schon den Frühling her
Kein Schnee, kein Eis in der Natur dann zu finden mehr
Neugeborenes Vorfrühlingsgrün wieder überall um uns wär

Die ersten Sonnenstrahlen uns keck die Nasen kitzeln
Ein warmer Lufthauch weich unsere Haut zart umstreichelt
Die ersten Blumentriebe vorlaut aus der Erde spitzeln
Wehend Haar verspielt dein schönes Gesicht umschmeichelt

Gemeinsam begrüßen wir die neue Wonnenjahreszeit
Im frischen Grün vom ersten Duftgras betört benommen
Genießen wir unsere langersehnt gekeimte Zweisamkeit
Ich deinem Charme längst bin verfallen, gibt kein Entkommen

Umringt von ersten Frühlingsvögel, die freudig verliebt werben
Arm in Arm verliebt auch wir uns glücksbeseelt schenken Küsse
So wohlig weich liebkost, unsere beider Herzen erwärmt werden
Vom Gras gefangene Sonnenstrahlen kitzeln unsere nackten Füße

Ach wäre doch der Winter jetzt lange schon weit fort gegangen
Wenn ich die Augen öffnete, dieser Traum könnt sogleich anfangen
Und die Gedanken, in denen ich mich nach dir so im Grünen sehne
Diese wunderbare Zeit mit dir ich dankbar als Geschenk annehme

© meteor 2024

Es ragt ein Knöspchen schamhaft zart hervor,
mit Morgentau von einem Spitzentuch bedeckt,
wölbt sich zu den ersten Sonnenstrahlen empor,
sich zaghaft nach dem baldigen Frühling streckt.

Gestern noch der Regen überm Knöspchen weinte,
davon feucht benetzt, das Sprösschen keimte.
Angeregt im Sonnenschimmer es jetzt prahlt,
wächst nun ein ganzes Stück so warm bestrahlt.

Von kessen Lichtphotonen munter angekitzelt,
ihr weiches Innere prickelnd keck aufbegehrt,
ihre harte Aussenschale bedrängt zugespitzelt,
bis sie gesprengt ihr Innerstes nach aussen kehrt.

Ihr von Lockstoff getränkter Duft entströmt,
während sie sich langsam frei entfaltet,
an Licht und Schatten sich erst noch gewöhnt,
wenn frischer Morgenwind sie mit gestaltet.

Ist sie bald darauf völlig geöffnet, Blatt für Blatt,
die Knospe planmässig gänzlich voll entpüppt,
im süßen Blütenspiel verführerisch sie verzückt,
der Frühling wahrlich Einzug gehalten hat!

© meteor 2024

Frühjahrsgrün sitzt schon auf der Mauer,
liegt, die Beine überkreuzt, auf der Lauer.
Viel zu lange müssen alle schon ausharren,
wollen endlich wieder Wärme erfahren!

Schrecklich dieses ungeduldige Warten
bis der Schnee sich endlich ganz trollt.
Doch schon bald ist hier ein Garten
in dem die Seele sich erholt.

Ein Schneeglöckchen reckt froh den Hals,
schüttelt ihre Löckchen schneller falls
die Sonne kitzelt ihr ins Gesicht,
badet mit dem Frühjahrsgrün im Licht.

Blätter reichen sich alsbald die Hände,
wehen in frischem Grün übers Gelände.
Ein kecker Wind saust durch die Äste,
verstreut die Blütenpolen richtig feste.

Bald rieseln Kirschblüten wolkenweise
auf die satte, grüne Rasenwiese leise.
Käfer krabbeln durch das grüne Gras,
Frau Flora treibt nun ihren Spaß.

Leg dein Ohr auf die grüne Decken,
hör es flüstern, hör es darin gehen,
Millionen von verschiedenen Insekten
können längst nicht mehr stille stehen.

Ameisen marschieren über Grashalme,
tief im Boden regt sich neues Leben,
selbst innen die exotische Zimmerpalme
will näher zum Sonnenlichte streben.

Mit einem extra Lächeln heute die Sonne
strahlte freudig auf den Teppich der Natur,
mit besonders sinnlich strömender Wonne,
am Frühlingsanfang ein Himmel in Azur.

© meteor 2024