Gedichte über Frösche (Seite 2)

Von Prinzen und Fröschen

Im Märchen, wenn man ihn küsst,
wird aus 'nem Frosch ein Königssohn,
wichtig wär' nur, dass Frau wüsst'
welchen sie küsst von der Million..

***

Doch hat das Märchen zum Schluss
ein Happy End - so ist's gescheit,
es beginnt mit einem Kuss
und Endet mit einer Hochzeit.

***

Doch in der Realität,
wenn Frau mit 'nem Prinz anbandelt,
merkt sie leider oft sehr spät,
dass der sich in 'nen Frosch verwandelt...

Thomas

Bombina variegata

Bombina, herrlich klingt der Name
für eine oft verkannte Dame,
die vornehm und in sanfter Weise
ihr Stimmchen klingen lässt wie leise,
betörend schöne Glockenstreiche.

Die Unke ist’s, ein Tier der Sage,
des Märchens, niemals eins der Plage.
Im schwarzen Dreieck der Pupille
zeigt sich der Glanz der edlen Stille
des kleinen Wesens aus dem Teiche.

Höhenflug

Einem Frosch schien´s in der Tiefe,
als ob´s aus Höhen nach ihm riefe.
Er quält sich hoch zum Brunnenrand...
Ich hoff, dass dort kein Storch grad stand.

Er wär zu schnell aus dem Getümmel
aus der Tiefe gleich im Himmel.

Die Moorteichkröte

Eine kleine Moorteichkröte
quakte forsch: "Ich bin nicht blöde
und möchte in der Welt auftrumpfen,
statt im Tümpel zu versumpfen!"
Also ging sie voller Kraft
hüpfend auf die Wanderschaft.

Sie mutierte ohne Nöte
vom Sesshaftfrosch zur Wanderkröte. - - -
Nach ein paar aufgeregten Jahren
ist sie erschlaut und sehr erfahren,
zwar müde, aber unversehrt
zu ihrem Teich zurückgekehrt.

Messiashaft und freudetrunken
erklärt sie den verwandten Unken:
"Zwar ist es schön die Welt zu sehen,
doch schöner ist es heimzugehen!"
Und vor dem Sprung ins kühle Schwabb
streift sie den Wanderrucksack ab. - - -

(© Friedrich Graf)

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