Gedichte über Freude - Seite 88

Die Sonne pulsiert
in ihrer letzten Sommerkraft,
pumpt sich in alle Münder, perlt ab
in breites, fröhliches Lachen, tanzt
kreisend verstärkt von einem
zum andern, verhallt
ringsum als Echo
des Wieder - Sehens
im Schutzwall der Wälder;
in vollen Gläsern schwappt ein
Wehmutstropfen vergangener Jahre,
verdampft auf glühenden Herzen,
getragen im Ruf einer Ente über
den waldgrünen Spiegel des
Sees, aus dem still der
Wald in tiefblaue
Weite wächst -
ein gelungener
Steinwurf im Spiel
wiederholten Sichvergessens
in der überschaubar kleinen Welt –

Hier liegt das Leben
ausgebreitet
und
jeder fühlt
sich gemeint.

Wir haben es gut

Wir haben es gut,
Manche wissen's nur nicht,
Sind oft Teufelsbrut –
Und Weltgericht.

Wie haben wir's gut,
Weil wir ohne Kriegsfragen
Den Frieden mit Mut
Auf unsere Fahnen hertragen.

Wir haben es gut,
Wenn nach Pandemiejahren
Das Leben voller Glut
Sich um Freuden darf scharen.

Wie haben wir es gut,
Wenn im Geselligsein
Das Schicksal auf der Hut
Und wir nicht mehr allein.

Wir haben's doch gut,
Weil manche nicht wissen,
Dass wir als Göttergut
Festfahnen können hissen.


©Hans Hartmut Karg
2021

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