Gedichte über Freude - Seite 223

Tanka

Wer wird gleich in die Luft geh`n
verwehte Momente
oder mein Himmlisches Vergnügen...

*

Nach Sonnenaufgang
In frühen Morgenstunden
Vom Wind getragen

Dunstschleier in den Lüften
Ein himmlisches Erlebnis
*
Eins sein mit dem Wind
In ungeahnten Höhen
Im bunten Ballon

Sanft durch die Lüfte gleiten
Der Tag ist noch aufgeräumt
*

Weitläufiger Blick
In Vogelperspektive
Sich ein Bild machen

Schwerelose Momente
Imposante Eindrücke
*


(c) Nordwind

Wie ein Feuerwerk

Schläfrig ruht der Morgen
im Schein der Straßenlaternen
Schlafbedürftig
dennoch sehr glücklich
schweift mein Blick
aus dem Fenster
rüber zur Förde
Verträumt
Vertieft
In dieser blauen Stunde
der Zurückgezogenheit des Lebens
liegt soviel Frieden
und Stille

Unbelebt
erscheint das Festgelage
die laute Musik
das nie endend wollende
Menschen Getummel und Gemurmel
der Duft von Speisen
die der Wind durch die Luft wehte
verhallt und
verschluckt von der Nacht

Ruhe
Regunglos als ob sie schliefe
sitzt eine Sturmmöwe
auf dem Wasserpfahl
wartend
auf die Morgendämmerung
Friedlich
fast meditativ
wirken die auslaufenden Wellen
welche pläschernd am Ufer
leise zurückschwappen

Wie ein Feuerwerk
waren die letzten Tage
und Nächte verpackt
Den Möwen wollten wir`s gleichtun
und flogen mit dem Ballon über das
pulsierende Sommerfest
Der Ausblick aus der Vogelperspektive
Atemberaubend
schön
Hunderte von Segeln tanzten
wie weiße Zuckerhüte über das Wasser
von Nah und Fern kamen sie
alle zum Regattalauf

Ein Event das alles geboten hat
was das Herz begehrt
Noch wenige Stunden
bis zur Windjammer Parade
der Höhepunkt dieses gigantischen Festes
Glückshormone und Vorfreude
machen sich in uns breit
denn gleich gehts auf die Santa Maria
einem stolzen 4 Master
der Traum eines jeden Skippers
in der Parade
der Kielerwoche mitzusegeln

Wenn auch das Wetter
hin und wieder mal
aus der Reihe tanzte
war es ein gelungenes Fest
wo alle Seglerherzen höher schlugen
Das abschließende Feuerwerk
versetzte den dunkelblauen Abendhimmel
in ein buntes farbenfrohes Gemälde
impulsant und großartig
wie die Tage und Nächte die wir wieder erlebten
Ich sage leise servus.... bis nächstes Jahr

(c) Nordwind

Schon längst Vergessen...
im Fluss der Erinnerung


Eine Geschichte die ich gelesen
geleitete mich in die Kindheit zurück
wie war die Zeit so schön gewesen
in der Natur denn sie war mein Glück

Durchstreifte freudig etliche Wälder
beschädigte manches Sonntagskleid
hüpfte fröhlich durch Wiesen und Felder
die Strümpfe zerrissen die Mutter war´s leid

Besuchte die Kühe auf einer Weide
mit denen ich mich auch unterhielt
sie hießen Paula Finchen und Heide
hab auch mit Hunden und Katzen gespielt

Vierblättrigem Klee galt mein Bestreben
ganz stolz hab ich auch welchen gefunden
mit viel Geduld ließ er sich dann kleben
rückseitig auf Fotos in Regenstunden

Mit einer Kanne ging´s dann zum Bauer
gern lief ich jeden Abend dorthin
um Milch zu holen Pap´s war oft sauer
mitunter war bloß die Hälfte noch drinn

Wie in den Zeilen empfand ich eben
die Zeit stand still so konnte stattdessen
ein Bild aus der Kindheit kurz aufleben
welches ich längst schon vergessen

(c) Nordwind

Wenn winzige Sonnen auf Wiesen erstrahlen
die Leichtigkeit des Seins just erblüht
unscheinbare Blattrosetten sich aalen
das Mairöserl ist bei den Gänsen beliebt

Bellis perennis wird sie auch genannt
das Weissagung allen Verliebten verspricht
daher als Orakel der Liebe bekannt
er liebt mich - oder er liebt mich nicht

Die Himmelsblume die Kinder entzückt
noch immer werden in sonnigen Stunden
die kleinen Blümchen sorgfältig gepflückt
und Kränze für das Haar fein gebunden

Die Sprache der Blumen noch zu erwähnen
als Sinnbild für Unschuld und Reinheit fürwahr
Christen sprachen von Marias Tränen
bescheiden blüht sie fast das ganze Jahr

Freude bedeutet es bei den Schamanen
selbst die Germanen glaubten daran
das Auge des Sonnengottes zu ahnen
die Kelten sahen als heilig es an

Man darf es - vermag es mitunter gelingen
auf sieben Blüten gleichzeitig zu stehen
als Bote des Frühlings zur Sprache noch bringen
bescheidenes Blümchen - Das Tausendschön

(c) Nordwind

Sonett
Mit großen Augen -
als die Tage noch dahinflossen

Im Atem eines Sommers liegt das Glück
still denke ich daran nach all den Jahren
an jene Zeit als wir noch Kinder waren
gern an die Sommerwiese noch zurück

Ein Meer aus Halmen wiegte sich im Wind
das hohe Gras erreichte uns`re Hüften
bereit alle Geheimnisse zu lüften
ganz aufgeregt wie Kinderherzen sind

Mit großen Augen konnten wir entdecken
Igel Hasen wie auch Schnirkelschnecken
dirket vor uns´rer Nase -Wunder sehn

Wie Bienen sich im Sonnenlicht verlieren
selbst Falter ließen sich vom Duft betören
auch diesen Sommer werden sie geschehn

(c) Nordwind