Gedichte über Freiheit - Seite 185

Ein Schritt nach vorn von meiner Klippe,
kipp' ich kopfüber meine Mitte,
stürze hinab entlang der Felswand
und beende den Sturz elegant
indem ich meine Flügel spreize
und waagerecht zum Tal hin heize.
Den Aufwind einer warmen Böhe
nutzend gewinne ich an Höhe,
bislang kein einziger Flügelschlag,
Effizienz pur, wie ich sie gerne mag.
Jetzt kreise ich langsam über'm Tal
und spähe nach meinem Abendmahl,
meinem Adlerauge entgeht nicht
das größte Tier und der kleinste Wicht.
Doch wo ich Hinblicke ist nichts da,
das ist heute wirklich sonderbar,
urplötzlich stürz' ich hinab - oh Graus...
...und fang 'ne Maus.

Igitt!
Na dann - guten Appetit!

Thomas

Protestwähler

Den Protestwähler, gibt’s den überhaupt?
Ein Wähler hat doch auch Grundsätze!
Da Freiheit ihm fast alles erlaubt,
Bleibt dieses Teil der Überzeugungsschätze.

Wie also mit Überzeugungen verfahren,
Wenn der Wähler entschieden zur Urne geht?
An seinem Kreuz muss er nicht sparen,
Sucht die Partei, auf die der jetzt steht.

Und immer sucht er nach Personen,
Die ihn überzeugend faszinierten,
Denn deren Beiträge sollten sich lohnen,
Soweit sie zur Erfüllung führten.

Der gute Bürger kommt dann zur Ruhe,
Wenn er Meinungsbildung nimmt in den Blick
Und hofft, dass nicht nur Gerede und Getue,
Sondern Gewählte lösen Probleme mit Glück.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Nervende Nähe

Unentwegt jagten sie
ihrer Umgebung Angst ein
Ein gesundes Handeln
war einem verwehrt
Man war machtlos
und konnte sich nicht erheben
Denn man war allein
Man ertrug diesen bloßstellenden Unfug
Einigen Menschen
vermasselten sie das eine Leben
Weg aus ihrer Nähe
war das tägliche Bestreben

© Käte Micka



Käti Micka